Ein Mast zur Windmessung lieferte Erkenntnisse für den Bau eines einzigartigen Höhenwindrads in der Lausitz. Die Anlage - weit größer als bisherige Windräder - soll 2025 in Betrieb gehen. (Archivbild)
Ein Mast zur Windmessung lieferte Erkenntnisse für den Bau eines einzigartigen Höhenwindrads in der Lausitz. Die Anlage - weit größer als bisherige Windräder - soll 2025 in Betrieb gehen. (Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Schipkau (dpa/bb) – Es ist Neuland in der Windenergie: Der Bau einer mehr als 350 Meter hohen Windkraftanlage. Das Projekt in der brandenburgischen Gemeinde Schipkau in der Lausitz soll 2025 konkrete Gestalt annehmen. 

Im ersten Quartal sollen nach Angaben des Unternehmens Gicon in Dresden die Fundamente des bislang einmaligen Höhenwindrades gegossen werden, das fast so hoch ist wie der Berliner Fernsehturm. Mit einer Inbetriebnahme der Forschungsanlage im Windpark Klettwitz (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) werde im Herbst 2025 gerechnet. 

Das Unternehmen spricht vom weltweit höchsten Windrad. Die Anlage auf einem ehemaligen Tagebau-Gelände hat eine Nabenhöhe von 300 Metern und erreicht samt Rotoren eine Höhe von rund 365 Metern. Bisherige Windenergieanlagen sind etwa halb so groß. 

Interesse an weiteren Höhenwindrädern in Deutschland 

Das Projekt wird im Auftrag einer Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovation – der Beventum GmbH – umgesetzt, wie Gicon ankündigte. «Das Interesse für weitere Windräder dieser Art ist sehr groß, und Gespräche mit ersten Nutzern laufen auf Hochtouren.» Es liefen Abstimmungen für weitere Standorte. Es gebe das Potenzial für 1.000 weitere Höhenwindräder bis 2030. 

Höhenwindräder sollen in Windparks integriert werden

Laut der Beventum GmbH ist für die erstmalige Errichtung eines solchen Höhenwindrades mit Kosten von 25 Millionen Euro zu rechnen. «Wir werden die weltweit höchsten Windräder (…) bauen», so das Unternehmen. Sie sollen den besonders starken Höhenwind nutzen und als zweite Ebene in schon bestehende Windparks integriert werden. 

Zunächst hatte ein installierter Mast zur Windmessung im Windpark Klettwitz Erkenntnisse für das Projekt geliefert. Beventum aus Leipzig will nach eigener Darstellung innovative Windkrafttechnologien für die Wirtschaft nutzbar machen.