Eine Welle der Hilfsbereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat Berlin erfasst. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf sind viele Maßnahmen angelaufen. Die Bevölkerung wird um Spenden gebeten.
Bezirksstadtrat Arne Herz (CDU), der Leiter des Koordinierungsstabs Flüchtlingsmanagement in Charlottenburg-Wilmersdorf, hat mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) und der Integrationsverwaltung vereinbart, dass der Bezirk ab sofort bei der Unterkunftsakquise für geflüchtete Menschen aus der Ukraine unterstützt.
Herz: „Mich leitet dabei, dass die Menschen nicht nach Erstunterbringung von A nach B verschoben werden müssen, sondern möglichst gleich zahlreich in einer endgültigen Unterkunftsstruktur in den einzelnen Bezirken ankommen. Sie müssen ankommen und schnell ein neues Heim und Sicherheit finden können.“
Leere Wohnungen gesucht
Turnhallen seien derzeit nur für den äußersten Notfall im Gespräch, aber auch das könne sich ändern. Wer zahlenmäßig größere, leerstehende Wohneinheiten (ab etwa 50) oder Hotels und Hostels kennt, kann dies gerne an BACW_hilft@charlottenburg-wilmersdorf.de melden.
Generell gilt, dass die Erstregistrierung über das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten erfolgt. Derzeit noch im Ankunftszentrum in der Oranienburger Straße 285 in Reinickendorf. Ein Ankunftshub für Geflüchtete aus der Ukraine sei unmittelbar in Vorbereitung. Dort wird geprüft, ob eine Übergabe in andere Bundesländer erforderlich wird. Ansonsten werden die Geflüchteten von dort auf Unterkünfte verteilt.
Anmeldung bei Flüchtlingsbürgerämtern
Ukrainische Geflüchtete, die nicht in einer Aufnahmeeinrichtung oder einer sonstigen zugewiesenen Unterkunft wohnen, können sich in Berlin bei den beiden sogenannten Flüchtlingsbürgerämtern melderechtlich anmelden. Das Bürgeramt Charlottenburg-Wilmersdorf und hier der Standort am Hohenzollerndamm 177 ist Anlaufpunkt für Geflüchtete, die im Bezirk Spandau oder in Charlottenburg-Wilmersdorf selbst wohnen.
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Die bezirkliche Freiwilligenagentur koordiniert in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbüro und der Stabsstelle für Bildung und nachhaltige Entwicklung die bereits emsig arbeitenden ehrenamtlichen Strukturen, die die vielen Hilfeleistungen für die Ukraine und für die hier Ankommenden organisieren.
Orte des Austauschs geplant
Herz: „Wir werden versuchen, mit den Ehrenamtlichen zusammen Anlaufstellen für die Geflüchteten anzubieten, die keine Behördenleistungen bündelt, aber ein Ort des Austausches, des Beisammenseins und des Ankommens im Umfeld sein können“
Wer Informationen oder Fragen hat oder weitere Hilfe leisten möchte, kann sich auch unter BACW_hilft@charlottenburgwilmersdorf.de informieren. Insgesamt sind alle Informationen für Berlin gebündelt unter www.berlin.de/ukraine zu finden.
Zudem werden im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Kiew-Petschersk Hilfslieferungen vorbereitet.
Bitte um Spenden
Herz wendet sich mit der Bitte an die Bevölkerung, „zu überlegen, wie jeder Einzelne helfen kann“. Momentan würden vor allem Geldspenden benötigt. Zum Beispiel für den Verein Ukraine-Hilfe Berlin. Dessen Schwerpunkt liegt in der Unterstützung der Menschen in Not, Kriegsopfer und deren Angehörigen sowie Hilfe für medizinische und pflegerische Einrichtungen in der Ukraine.
Der Verein engagiert sich mit der medizinischen und humanitären Hilfe für die Ukraine. Die Aktivisten holen bei unterschiedlichen Organisationen Sachspenden ein und leiten diese an geprüfte Kliniken und Feldhospitals in der Ukraine weiter. Mehr Informationen gibt es unter: https://www.ukraine-hilfe-berlin.de (Spendenkonto: DE24 8306 5408 0004 8722 15).
Herz nennt auch die Aktion „Deutschland hilft“ unter Schirmherrschaft von Bundespräsident
a.D. Horst Köhler. Das Bündnis der Hilfsorganisationen sammelt Spenden für die
Ukraine. Mehr Informationen gibt es unter: https://www.aktion-deutschlandhilft.de (Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30).
Text: red/nm