Hertha BSC verpasst einen siegreichen Jahresabschluss.
Hertha BSC verpasst einen siegreichen Jahresabschluss. Foto: David Inderlied/dpa

Hannover (dpa/bb) – So richtig wussten die Hertha-Profis nicht, was sie mit dem trostlosen 0:0 in Hannover anfangen sollen. Ein gewonnener Punkt gegen ein Team, das an die Tabellenspitze hätte springen können? Oder einen Zähler verloren, weil man über 30 Minuten in Überzahl nicht zum Sieg nutzen konnte? Unschlüssig rätselten Ibrahim Maza, Michael Cuisance und Co. nach Abpfiff über den Ertrag des insgesamt mauen Jahresausklangs. 

«Wenn du eine halbe Stunde in Überzahl spielst, willst du mehr mitnehmen», befand Diego Demme. Insgesamt war der Mittelfeld-Boss aber zufrieden mit dem «geschlossenen Auftritt» der Mannschaft. 

Die 10.000 mitgereisten Berliner Anhänger sahen einen fast durchgehend offensivschwachen Auftritt ihrer Mannschaft. Selbst nach dem Platzverweis für Hannovers Fabian Kunze in der 57. Minute konnte sich der Hauptstadt-Club nur zu einer kurzen Drangphase aufraffen. Derry Scherhant agierte beim Torabschluss aber mehrfach zu ungenau. 

Kurz vor Spielende flog dann auch noch Marton Dardai mit vom Platz. Der Innenverteidiger hatte sich durch seine lautstarke Beschwerde die zweite Verwarnung eingehandelt. 

Sechs Punkte hinter Platz drei

Nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Liga-Spielen steckt Hertha weiter im unteren Tabellendrittel der 2. Fußball-Bundesliga fest. «22 Punkte in 17 Spielen ist zu wenig für unsere Ansprüche. Damit sind wir null Komma null zufrieden», berichtete Sportdirektor Benjamin Weber und stellte im selben Atemzug klar: «Es gibt keine Trainerdiskussion.»

Das Polster auf die Gefahrenzone beträgt noch acht Punkte. Doch nach unten will sich Hertha ohnehin nicht orientieren. Die enge 2. Liga und Patzer der Konkurrenz erlauben es den Berlinern, sogar weiterhin vom Aufstieg zu träumen. Lediglich sechs Zähler beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz drei. 

Neuzugänge um Schuler liefern nicht

Doch wie ein Spitzenteam agiert der Hauptstadt-Club die ganze Saison über schon nicht. Und das, obwohl die individuelle Qualität im Kader ligaweit mit am höchsten ist. Aber der Abgang von Torjäger Haris Tabakovic macht sich bemerkbar. Im Kader fehlt die Breite, die Neuzugänge um Luca Schuler und Jon Dagur Thorsteinsson bleiben bislang hinter den Erwartungen zurück. 

Im Trainingslager Anfang Januar in Spanien hat Trainer Cristian Fiél eine Menge Arbeit vor sich. «Es geht um Konstanz über mehrere Spiele. Über das Abstellen von individuellen Fehlern», kündigte Weber an.