Eine Flagge mit dem Logo von Bündnis 90/Die Grünen weht im Wind.
Eine Flagge mit dem Logo von Bündnis 90/Die Grünen weht im Wind. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa) – Die Grünen wollen sich stärker um Wählerinnen und Wähler in Ostdeutschland bemühen. «Man merkt sehr deutlich, dass wir allein mit den grünen Kernthemen wie Klima- und Umweltschutz dort keine Unterstützung in der Breite gewinnen», sagte die Politische Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Emily Büning, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen sind wir näher dran an der Lebenswirklichkeit der Menschen.»

Die Grünen wollten mehr über die Chancen sprechen, die sich mit der Energiewende gerade im Osten des Landes bieten, sagte Büning. Wind und Sonne können dort die Grundlage für ein neues Wirtschaftswunder schaffen.» Zu oft gehe es auch in den Medien vor allem um Probleme Ostdeutschlands. «Gleichzeitig ist es total wichtig, dass wir Sorgen vor Veränderung wie beim Kohleausstieg in der Lausitz wahrnehmen. Da spielen die Traumata der Nachwendezeit eine Rolle.»

Zwar wachsen die Grünen auch in den ostdeutschen Flächenländern, allerdings auf einem im Vergleich zur dortigen Bevölkerung niedrigeren Niveau als im Westen. Auch bei Wahlen schneiden sie dort tendenziell schlechter ab.

Im Westen konnten die Grünen auf ein längeres Bestehen und eine breitere Verankerung in den Bewegungen der 68er aufbauen, sagte Büning. Allerdings investiere ihre Partei inzwischen stärker in den Aufbau von Strukturen. «In Sachsen-Anhalt zum Beispiel haben wir regionale Geschäftsführungen mit hauptamtlichen Mitarbeitenden aufgebaut, die den Ehrenamtlichen vor Ort und in den Kreisverbänden den Rücken für die politische Arbeit frei halten.