Shakespeare
Szene aus "Die lustigen Weiber von Windsor" im Monbijoutheater. Bild: Orlando El Mondry

Es ist wieder da: Das am gleichnamigen Park in Mitte gelegene Monbijoutheater hat seine unfreiwillige Pause beendet und beglückt jetzt mit Stücken von Shakespeare und anderen Autoren das Publikum.

Mehr als 20 Jahre lang war das Monbijou-Theater am Rande des gleichnamigen Parks der Inbegriff sommerlicher Lebensfreude – bis das Bezirkamt Mitte irgendwann den Stecker gezogen hat.

Ziemlicher Trubel

Zu sehr kommerziell war ihm das Ganze geworden, zumal auch der Winterbetrieb mit erst einer und später zwei Märchenhütten für ziemlichen Trubel auf dem alten Bunker sorgte. Nach jeder Menge Streit und vielen Missverständnissen bekam der Verein ZweiDrittel die Chance, das legendäre Open-Air-Amphitheater wieder zum Leben zu erwecken.

Und das – wenn alles gut geht – auch wieder im Winter. Dies ist die Kurzversion einer Geschichte, die das Zeug zur ausgewachsenen Tragikomödie hätte. Nun aber mit der Aussicht auf ein Happy End.

Britische Noblesse

Einem Happy End strebt auch die hauseigene Theaterproduktion „Die lustigen Weiber von Windsor“ zu. Unter der Regie von Darijan Mihailovic (unter anderem Nationaltheater Belgrad) wagt sich ein hochkarätiges Ensemble an eine Neuinszenierung des Publikumserfolgs von 2016.

Autor William Shakespeare erzählt vom schon etwas heruntergekommenen Sir John Falstaff, der seine Tage am liebsten in einem Wirtshaus in Windsor verbringt. Doch woher das nötige Kleingeld dafür nehmen – wenn nicht stehlen?

Verschmitzte Weibsbilder

Falstaff verbindet lustversprechende Liebeständeleien mit monetären Aussichten und schreibt zwei identische Liebesbriefe. Die eine Adressatin: Mistress Ford. Und die andere: Mistress Page. Beide sollen ihm die Tore zu den Geldquellen ihrer Ehemänner öffnen.

Wären da nur nicht die verschmitzten zwei Weibsbilder, die sich zu helfen wissen! Mit einem Korb voll schmutziger Wäsche, alten Frauenkleidern und britischer Noblesse treiben sie ihre Liebesspielchen mit ihm. Das große Finale: Falstaffs Albtraum wird wahr beim mitternächtlichen Stelldichein an der alten Eiche.


In unserem Gewinnspiel verlosen wir 5 x 2 Tickets für die Vorstellung am 10. August, 20.30 Uhr.


Italienische Anarchie

Und es gibt ein Wiedersehen. Das Ensemble des Hexenkessel Hoftheaters, das diesen Theaterstandort einst erfand, groß machte, irgendwann vertrieben wurde und nun auf dem Pfefferberg residiert, kehrt zurück.

Und bringt mit Carlo Goldonis „Der Diener zweier Herren“ eine Komödie auf die Bühne, die so nur Regisseur Jan Zimmermann inszenieren kann.


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Erzählt wird vom Diener Truffaldino, der aus purer Not gleich bei zwei Herrschaften anheuert und nun um jeden Preis deren Aufeinandertreffen verhindern muss.

Herausgekommen ist ein klassisches Verwechslungsspiel, das immer auch zum Lachen am Abgrund führt. Ein Fest für die Vielfalt und Wandlungsfähigkeit des Ensembles.

Spielwütig, archaisch und wildwüchsig ist die Commedia dell’arte seit jeher gelebter Widerstand zum akademischen Literaturtheater und somit ganz im Hexenkessel-Geiste.

Mehr Infos gibt es online.

Text: Redaktion