Ein Paddelboot fährt auf dem Tiefen See am Strandbad im Park Babelsberg vorbei.
Ein Paddelboot fährt auf dem Tiefen See am Strandbad im Park Babelsberg vorbei. Foto: Soeren Stache/dpa/Archivbild

Potsdam (dpa/bb) – In vielen Strand- und Freibädern in Brandenburg steht die Saison bevor. Fraglich bleibt, ob das Wetter zum Start in den Monat Mai mitspielt und schon Lust auf Badespaß macht.

Die Betriebe treffen letzte Vorbereitungen, mähen Liegewiesen, stellen Strandkörbe auf und kontrollieren Sprungtürme. Dabei berichten einige Bäder, dass sie auch noch auf Personalsuche seien. Der Bundesverband der Deutschen Rettungsschwimmer sprach von einer dramatischer werdenden Lage, weil mindestens 3000 Fachkräfte in den Bädern fehlten.

In Potsdam öffnen an diesem Sonntag, 30. April, die beiden Strandbäder Templin und Babelsberg. Im Freibad Kleinmachnow südwestlich von Berlin oder im Strandbad Wandlitz (Barnim) geht es am 1. Mai los. Einige Städte starten später in die Saison: Das Seebad Prenzlau (Uckermark) etwa öffnet am 15. Mai. Der Eintritt bleibt bei 2 Euro für einen Erwachsenen stabil, wie es hieß. Das Freibad in Bad Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark) beginnt nach eigenen Angaben erst am 27. Mai.

Der Badespaß fällt in Strausberg (Märkisch-Oderland) ganz aus: Wegen akuten Wassermangels im Straussee bleibt das Strandbad auch in diesem Jahr geschlossen, wie ein Sprecher sagte. Aus Sicherheitsgründen sei kein Badebetrieb möglich. In Brandenburg gibt es mehr als 200 offizielle Badestellen in Seen und Flüssen.

Die Strandbäder in Potsdam suchten zuletzt noch Rettungsschwimmer. Ein Sprecher sagte: «Die Einstellung der benötigten Saisonkräfte, insbesondere der Rettungsschwimmer, wird zunehmend schwieriger.» Eine Tageskarte für einen Erwachsenen kostet für das Strandbad 4,90 Euro. Der Betrieb führt seit jeher zu finanziellen Verlusten, die die Stadtwerke tragen. Eine ursprünglich geplante Preiserhöhung sei wegen der in Aussicht gestellten Unterstützung aus dem Brandenburg-Paket aber wieder ausgesetzt worden, hieß es. Das Hilfspaket soll Belastungen durch die gestiegenen Energiepreise abfedern.

In der Kleinstadt Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) kommt es vor allem auf Ehrenamtliche an, um den Badebetrieb aufrecht zu halten. Dort gebe es keine Bademeister oder andere Fachkräfte, Sportlehrer und Rettungsschwimmer engagierten sich stattdessen freiwillig, sagte Bürgermeister Michael Knape (parteilos). Aus dem Strandbad Wandlitz hieß es, es sei nicht einfach, genügend Nachwuchskräfte beim Personal zu gewinnen, unter anderem weil Rettungsorganisationen wegen der Corona-Pandemie weniger ausbilden konnten.