Die meisten Frauen sind bei Geburt ihres ersten Kindes in einer mehrjährigen Partnerschaft. (Symbolbild)
Die meisten Frauen sind bei Geburt ihres ersten Kindes in einer mehrjährigen Partnerschaft. (Symbolbild) Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Berlin (dpa/bb) – Knapp die Hälfte der Mütter in Berlin ist bei der Geburt ihres ersten Kindes nicht verheiratet. Das hat die Studie «frauen leben 4» des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit ergeben, bei der 1.476 Frauen im Alter von 20 bis 44 Jahren befragt wurden. Davon hatten 549 Frauen zur Zeit der Befragung Kinder. 

Ob verheiratet oder nicht – viele Frauen befinden sich laut Studie bei der Geburt des ersten Kindes in einer langjährigen Partnerschaft. Demnach waren rund 40 Prozent der Erstschwangerschaften vor der Geburt seit mindestens fünf Jahren in einer Paarbeziehung, 11 Prozent sogar seit mindestens zehn Jahren. Etwa jede zehnte Frau (11 Prozent) war kürzer als ein Jahr mit ihrem oder ihrer Partnerin zusammen.


Berlinerinnen werden immer später Mütter

Insgesamt werden Frauen in Berlin immer später Mütter, wie die Umfrage zeigt. Bei der Geburt des ersten Kindes waren die befragten Frauen im Schnitt 29,8 Jahre alt. Im Jahr 2012 lag der Durchschnitt mit einem Alter von 27,2 Jahre noch deutlich niedriger. 

Jede vierte befragte Mutter (24 Prozent) stuft ihre finanzielle Lage den Ergebnissen nach als schlecht ein. Die Einschätzung der finanziellen Situation hängt dabei stark von einer Partnerschaft ab. Von den verheiratete Müttern bewertet nur etwa jede fünfte (21 Prozent) ihre finanzielle Lage als schlecht, von den Alleinerziehenden fast jede zweite (44 Prozent).

Von Müttern mit mindestens einem Kind unter elf Jahren ist nur etwas mehr als jede zweite (58 Prozent) berufstätig. Zu den nicht Erwerbstätigen zählen der Definition nach auch Frauen, die sich in Mutterschutz oder Elternzeit befinden. Der Wiedereinstieg in den Beruf erfolgt bei der Mehrheit (63 Prozent) der Mütter in Berlin spätestens zwei Jahre nach der Geburt.

Die Partner der Mütter arbeiten am häufigsten Vollzeit (68 Prozent). Jeder oder jede zehnte (10 Prozent) ist nicht erwerbstätig. Fast die Hälfte der befragten Frauen (45 %) äußern die Erwartung, dass Väter kleiner Kinder ihre Erwerbstätigkeit verringern sollten. 13 Prozent sind dagegen, dass Väter weniger arbeiten.

Weniger Geburten und weniger Hochzeiten

Nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg gab es 2024 in der Hauptstadt weniger Geburten und weniger Hochzeiten als im Jahr zuvor. Das spiegelt auch den deutschlandweiten Trend wider. Nach Angaben des Bundesamts für Statistik hatte Berlin 2024 mit einem Wert von 1,21 bundesweit die niedrigste Geburtenrate.