Berlin (dpa/bb) – Weil er einen anderen Fahrgast in einer Straßenbahn bespuckt und geschlagen haben soll, steht ein 37-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Zu dem mutmaßlichen Angriff sei es in einem Streit um laute Musik gekommen. Der Angeklagte erklärte über seinen Verteidiger zu Prozessbeginn am Dienstag, er sei von dem anderen Fahrgast beleidigt und getreten worden. Er habe ebenfalls getreten und den Mann verletzt.
Der Angeklagte und ein 53-Jähriger saßen im März 2022 in einer Straßenbahn in Berlin-Pankow, als es zu einer Auseinandersetzung kam. Der 53-Jährige habe den 37-Jährigen laut Ermittlungen zunächst gebeten, die auf seinem Handy abgespielte Musik leiser zu stellen oder Kopfhörer zu benutzen. Der 37-Jährige sei aufgesprungen, habe dem anderen Fahrgast ins Gesicht gespuckt und dann mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen, heißt es in der Anklage. Platzwunden am Kopf habe der 53-Jährige erlitten. Er sei kurz ohnmächtig gewesen.
Der 53-Jährige sagte als Zeuge im Prozess wegen Körperverletzung aus. Er sei von der Arbeit gekommen und habe sich durch die laute Musik gestört gefühlt. Er habe den anderen Fahrgast angesprochen, dieser habe allerdings zunächst nicht reagiert. «Da habe ich auch Musik angemacht, damit er es merkt.» Der Angeklagte sei daraufhin aufgesprungen und habe ihn angegriffen – «ich fand mich am Boden wieder».
Das Gericht gab den Hinweis, dass eine Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht komme. Der Prozess wegen Körperverletzung wird am 19. Juni fortgesetzt.