Berlin/Hannover (dpa) – Nach dem Fund mehrerer Waffen, Sprengmittel und einer Panzerfaustgranate im Wohnhaus der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin haben die Ermittler noch keine Erkenntnisse über einen möglichen früheren Einsatz der sichergestellten Kalaschnikow. «Das ist jetzt aktuell Gegenstand von Ermittlungen», sagte LKA-Sprecher Philipp Hasse am Donnerstag in Hannover auf die Frage, ob es schon ein Vergleichsergebnis gebe mit der eingesetzten Kalaschnikow bei früheren Überfällen.
Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Die 65-Jährige war 30 Jahre untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der Hauptstadt gelebt haben. Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndeten seit Jahrzehnten nach Klette sowie den früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Sie gehören zur sogenannten dritten Generation der RAF.
In ihrer aktiven Zeit wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet sowie Herrhausens Fahrer schwer verletzt. Die linksextremistische Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord im Westen des noch geteilten Deutschlands.
Klette soll unter anderem Erkenntnissen der Ermittler zufolge im Februar 1991 mit RAF-Mitgliedern mindestens 250 Schüsse auf die US-Botschaft in Bad Godesberg abgegeben haben.