Ein Einsatzwagen der Polizei fährt durch eine Stadt.
Ein Einsatzwagen der Polizei fährt durch eine Stadt. Foto: Robert Michael/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Wegen des Verdachts des Menschenhandels haben Polizei und Zoll in Berlin Firmenräume und eine Wohnung durchsucht. Im Fokus der Ermittlungen steht ein 28-Jähriger, wie eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Gegen ihn werde wegen Menschenhandels ermittelt. Es bestehe der Verdacht, dass Arbeitskräfte ausgebeutet worden seien. Rund 100 Einsatzkräfte der Berliner Polizei und des Hauptzollamtes seien an der Aktion in den Stadtteilen Alt-Hohenschönhausen und Friedrichsfelde beteiligt gewesen. Dabei wurden laut Behörden 14 Menschen angetroffen, die als Opfer in Betracht kommen. Diese seien befragt worden.

Laut Behörden wurden zahlreiche Beweismittel gefunden, insbesondere diverse technische Geräte und Datenträger. Diese müssten nun ausgewertet werden. Den Beschuldigten trafen die Fahnder in der seiner Wohnung in Friedrichsfelde an. Da gegen den 28-Jährigen ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Stuttgart vorgelegen habe, sei er festgenommen worden. Es handelte sich nach den Angaben um die Vollstreckung einer Ersatzfreiheitsstrafe, weil er ein Geldstrafe nicht bezahlt hatte. Nachdem der Mann 1400 Euro gezahlt hatte, kam er wieder auf freien Fuß.

Gegen fünf weitere Beschuldigte im Alter von 17 bis 40 Jahren seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es gehe um Unterschlagung, Urkundenfälschung und Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz.

Federführend für den Einsatz war den Angaben zufolge die zum 1. Juni neu gegründete Gemeinsame Projektgruppe Arbeitsausbeutung (GPA) beim Hauptzollamt Berlin und des Landeskriminalamtes (LKA) der Hauptstadt. Ziel sei eine gemeinsame Bearbeitung von Ermittlungen im Bereich des Menschenhandels mit dem Schwerpunkt Ausbeutung der Arbeitskraft.