Rostock (dpa/mv) – Die Hansestadt Rostock will den fast 60 Jahre alten Eisbrecher «Stephan Jantzen» für zwei Millionen Euro in einer Werft überholen lassen. Das knapp 68 Meter lange und seit 2005 außer Dienst gestellte Schiff sei mit seiner markanten Schiffsform und optimalen Größe ein Blickfang im Stadthafen, so die Stadtverwaltung. Die Bürgerschaft will am Mittwoch über das Vorhaben abstimmen.
Das Schiff wurde 1967 als letztes Schiff der «Nikitich»-Klasse, einer baugleichen Serie mit 21 Einheiten, auf der Leningrader Admiralswerft gebaut und nach dem Warnemünder Lotsenkommandeur Stephan Jantzen (1827–1913) benannt. Das Schiff wurde im Januar 1968 nach Rostock überführt und war der erste Eisbrecher der DDR.
Aufgrund des Alters des Schiffes seien mittelfristig eine Inspektion sowie turnusmäßige Arbeiten auf einer Werft erforderlich, um die Voraussetzungen für ein sicheres und langfristiges Liegen im Rostocker Stadthafen zu schaffen, hieß es zu dem Sanierungsvorhaben.
Die Arbeiten auf der Werft wären für 2027 geplant – zum 60. Geburtstag des Eisbrechers. «Es wird ein entsprechendes Vergabeverfahren geben und so das wirtschaftlichste Angebot ermittelt», sagte Stadtsprecher Ulrich Kunze. Schwerpunkt ist eine äußerliche Generalüberholung. Sie umfasst eine Konservierung von Unterwasser- und Teilen des Überwasserschiffes. Außerdem sollen elektrischen Systeme wie Licht, Kombüse und Werkstatt überarbeitet werden.
Der Verein Technische Flotte Rostock betreibt das Schiff als maritim-touristische Attraktion. Die Stadt unterstützt den Verein finanziell bei der Unterhaltung und Instandhaltung. Das Angebot zur Besichtigung und zu geführten Touren an Bord nutzten den Angaben zufolge jährlich etwa 10.000 Gäste.
Wenn das Schiff nicht saniert wird, bleiben aus Sicht der Stadt mittelfristig nur zwei Möglichkeiten: Verkauf oder Entsorgung des Schiffes in einer zertifizierten Abwrackanlage für Schiffe in der EU.