
Die Entwickling um den Bau der Coral-World an der Rummelsburger Bucht in Lichtenberg gewinnt spannende Details. Nachdem vor Wochen bekannt wurde, dass das eigentlich als Umweltprojekt bekannt gewordene Bauvorhaben nun mit einem mittelgroßen Hotel direkt am Ostkreuz ausgestattet werden soll, gab es Informationen über den Antrag einer öffentlichen Förderung des Projektes.
Julian Schwarze von den Grünen hatte sich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nach einem solchen Förderungsantrag erkundigt. Die Antwort von Staatssekretär Christian Gäbler lieferte erstaunliche, aber nicht korrekte Zahlen: “Die CWB Coral World Berlin GmbH (CWB) hat für geplante Investitionen zur Errichtung des Aquariums (sog. Wasser-Museum) einschließlich gastronomischer Einrichtungen sowie anteiliger Kosten des Grunderwerbs und einer Tiefgarage Fördermittel aus dem Programm “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW) in Höhe von insgesamt 96,3 Millionen Euro beantragt”, hieß es in Gäblers Antwortpapier.
Mit dieser fast dreistelligen Millionenesumme waren schließlich die gesamten Investitionskosten des Projektes gemeint: 3,6 Millionen Euro sollen dabei auf den Erwerb des Grundstücks entfallen, 51,3 Millionen Euro auf die Baukosten, 9,4 Millionen Euro auf die Baunebenkosten, 1,8 Millionen Euro auf die Außenanlagen sowie 30,2 Millionen Euro auf die Ausstattung des Gebäudes. Sechs Millionen Euro kalkulierten die Aquarienmacher schließlich noch für die anschaffung der Lebendtiere, die hier ausgestellt werden sollen.
Für dieses Investitionsvolumen beantragten die Coral-World-Macher schließlich eine GRW-Förderung von rund 7,3 Millionen. Dieser Antrag auf Förderkapital aus Mitteln von Bund und Ländern wurde Ende April schließlich vom GRW-Ausschuss abschlägig beschieden.
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Vergleichsweise astronomisch hohe Summe
Zur Einordnung der beantragten Fördersumme für das Naturschutzprojekt mit Hotel: Den Löwenanteil der IBB-Zuwendungen aus dem GRW-Topf in Lichtenberg erhielt der 160 Hektar große Friedrichsfelder Tierpark mit rund 22,5 Millionen Euro in den vergangenen Jahren. Dafür baute man dort mit dem Himalaya-Gelände ein gesamtzes neues Themengebiet, sanierte und baute ganze Tierhäuser neu auf und erneuerte große Teile der Energieinfrastruktur auf dem Gelände.
Abgesehen von drei Bezirks- und Senatsprojekten schöpften in sechs Jahren nur zehn weitere Betriebe gerade mal 3,1 Millionen Euro GRW-Mittel in Lichtenberg.
Text: Stefan Bartylla, Bild: