Berlin (dpa/bb) – Der Berliner CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger kann der Idee viel abgewinnen, den Görlitzer Park einzuzäunen und den Zugang nachts zu beschränken. «Ich würde das als temporäre Maßnahme für sinnvoll erachten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Ein Jahr könnte ich mir gut vorstellen, um dann zu analysieren, wie sich die Lage verändert hat. Eins ist klar: Wir müssen wirklich das Ruder rumreißen.»
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte darauf hingewiesen, es könne der Polizei helfen, den Park ähnlich wie dem Flugfeld Tempelhof einzuzäunen und nachts zu verschließen. In dem Park in Berlin-Kreuzberg sollen mehrere Männer im Juni eine 27-Jährige vergewaltigt haben.
«Den Park nachts abzuschließen, schont die Polizeikräfte. Aber das reicht natürlich nicht», sagte Dregger. «Es ist auch sinnvoll, wenn man städtebauliche Präventionsmaßnahmen ergreift, also den Park so anlegt, dass möglichst wenig Angsträume entstehen, dass Sichtachsen und Beleuchtung da sind.» Dregger hatte sich zuvor außerdem bereits für Videoüberwachung des Parkgeländes ausgesprochen.
«Einige bezweifeln, dass Videoaufklärung präventiv nützt, aber vor einer laufenden Kamera gibt es keine Vergewaltigung», sagte Dregger. «Davon bin ich fest überzeugt. Deswegen hat das schon eine präventive Wirkung. Es wird nicht jede Straftat verhindern, aber gerade die schweren.» Wichtig sei auch, die Präsenz der Polizei im Görlitzer Park aufrechtzuerhalten, um die Situation zu drehen, sagte Dregger.
Auch Slowik hatte sich für weitere Maßnahmen ausgesprochen und dabei unter anderem tragfähige Konzepte für Beleuchtung, Müllentsorgung, Toiletten und Spielplätze gefordert. Gleichzeitig sei Sozialarbeit für die Drogen- und Obdachlosenszene erforderlich.