Die Brandenburger BSW-Landtagsabgeordnete Jouleen Gruhn äußert sich zur Lage der Fraktion, die in eine Krise geraten ist.
Die Brandenburger BSW-Landtagsabgeordnete Jouleen Gruhn äußert sich zur Lage der Fraktion, die in eine Krise geraten ist. Foto: Jens Kalaene/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Nach ihrem Parteiaustritt hat die Brandenburger BSW-Landtagsabgeordnete Jouleen Gruhn zu einem respektvollen Umgang in der Fraktion aufgerufen. «Ich würde mir wünschen, dass wir wieder – so wie vor einem Jahr – fachlich miteinander diskutieren. Dass wir die Meinungen der anderen respektieren und dass wir dann einen gemeinsamen pragmatischen Konsens finden», sagte Gruhn dem «Nordkurier» (Donnerstag/online).

Vier BSW-Parlamentarier traten aus Partei aus

Gruhn war gemeinsam mit den BSW-Abgeordneten Melanie Matzies, André von Ossowski und Reinhard Simon in der vergangenen Woche aus der Partei ausgetreten. Sie hatten als Grund unter anderem «autoritäre Tendenzen» im BSW angegeben. Das stürzte die Fraktion und die gesamte SPD/BSW-Koalition in eine Krise. In einer Sondersitzung wurden Misstrauensanträge gegen die Fraktionsspitze mit knapper Mehrheit abgelehnt. Die Fraktion ist aber noch immer gespalten.


Gruhn will Fraktion treu bleiben

Die Abgeordnete Gruhn hofft auf Stabilität der BSW-Fraktion für die Wahlperiode, die offiziell bis 2029 läuft. «Es ist mein großer Wunsch, dass wir gemeinsam mit den Fraktionskollegen auch weiter Politik verantwortlich gestalten können», sagte sie auf die Frage, ob sie sich selbst bis zum Ende der Wahlperiode in der BSW-Fraktion sehe. «Mein Austritt war kein Abschied im Streit – ich verstehe mich weiterhin als Unterstützerin.» Ihr ebenfalls ausgetretener Kollege Simon hatte offen gelassen, ob er doch wieder in die Partei eintritt.