Berlin (dpa/bb) – Beschäftigte der Charité-Tochter CFM wollen am Mittwoch und Donnerstag erneut für eine bessere Bezahlung streiken. Die Gewerkschaft Verdi rechnet trotz einer Notdienstvereinbarung damit, dass es zu Einschränkungen etwa bei der Essensversorgung, der Reinigung von Operations-Instrumenten und bei Krankentransporten kommt.
Die CFM teilte mit, sie wolle die Folgen des Streiks «durch Priorisieren und Umorganisieren von Abläufen so gering wie möglich halten». Der Tarifstreit schwelt seit längerem. Nach Ostern soll nun wieder verhandelt werden.
Streik beginnt um 5.00 Uhr morgens
Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer sagte der dpa: «Die Leute streiken, weil sie sich ihre Miete und ihr Essen nicht mehr leisten können.» Die Arbeitsniederlegung beginnt laut Gewerkschaft am Mittwoch ab etwa. 5.00 Uhr und soll am Freitagmorgen nach der Nachtschicht gegen 6.00 Uhr enden.
Das weitere Vorgehen hänge davon ob, ob Bewegung in die Verhandlungen komme, sagte Neunhöffer. Die Notdienstvereinbarung solle die Versorgung von Notfallpatienten absichern und von Patienten, die nicht entlassen werden könnten.
Eine Sprecherin der CFM teilte am Abend mit, die abgeschlossene Notdienstvereinbarung ermögliche es, die Balance zwischen dem Streikrecht der Beschäftigten und der Sicherstellung der Patienten-Versorgung zu wahren. «Wir sehen darin einen wichtigen Schritt hin zu konstruktiven Verhandlungen.» Der nächste Verhandlungstermin sei am 25. April angesetzt.
Mehr als 3.000 Beschäftigte der Charité-Tochter wollen mehr Geld
Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. Für 3.200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. 99,3 Prozent der Verdi-Mitglieder bei der CFM hatten in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik gestimmt.
Beschäftigte hatten bereits zwischen dem 2. und 4. April gestreikt. Die CFM hatte versucht, den Streik gerichtlich verbieten zu lassen. Das Gericht erlaubte den Streik zwar, aber nur unter Auflagen für ein umfangreiches Angebot an Notdiensten. Aus Sicht von Verdi gingen die Notdienste weit über das hinaus, was für die Patientenversorgung notwendig ist. Die CFM dagegen hatte mitgeteilt, die Notdienstbesetzung weiche in fast allen Bereichen signifikant von der Normalbesetzung ab.