Nach vier Wochen Pause können sich die Berliner auf den Besuch bei ihren Lieblingen freuen. 

Endlich darf Berlin seine wohl berühmtesten Grünflächen wieder öffnen. Am 28. April öffnen zunächst der Zoo und der Tierpark Berlin. Das Aquarium Berlin bleibt vorerst weiterhin geschlossen. „Wir haben in den letzten Wochen intensiv an einem Konzept gearbeitet, wie wir vor allem Berliner Familien in dieser schwierigen Zeit unterstützen können. Hierzu standen wir stets in engem Austausch mit Senat und Bezirken“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „Mit einer kontrollierten, verantwortungsbewussten Wiedereröffnung möchten wir den Berlinern die Möglichkeit geben, bei uns Tiere und Natur zu genießen, vor allem in dieser turbulenten Zeit. Dies kann allerdings nur klappen, wenn sich alle an die klaren Hygiene- und Verhaltensleitlinien halten.“

Seit dem letzten Öffnungstag am 16. März hat sich nicht nur bei den Panda-Kindern im Zoologischen Garten, sondern auch auf dem rund 160 Hektar großen Gelände des Tierparks viel getan. Auch wenn nun „nur“ die Außenbereiche unter Einhaltung der Hygieneregeln und mit Ausnahme der Tierhäuser für den Publikumsverkehr geöffnet sein werden: Ein Spaziergang durch die Anlagen dürfte sich so interessant gestalten, wie selten zuvor. So gibt es im Friedrichsfelder Tierpark ein nur wenige Tage altes Bartgeierküken, ein zuckersüßes Timorhirschkälbchen und das kleine Poitou-Eselchen Carina zu entdecken. Giraffen-Kuh Amalke ist schwanger und dürfte Mitte Mai erneut Mutter werden.

Zuwachs im Streichelzoo

Im Zoologischen Garten können sich Besucher auf Beobachtungen beim frisch geschlüpften Nachwuchs der Edwardsfasanen ebenso freuen wie über die zehn kleinen Zwerg-Zicklein im Streichelzoo. Die Ziegen im Miniformat erkunden derzeit neugierig ihre Umgebung und dürften in der Publikumsgunst auf dem Gelände einen Spitzenplatz einnehmen. Fast schon adeliger Nachwuchs kann bei den seltensten Hirschen der Welt bewundert werden: Knapp zwei Monate alt ist jetzt der zuckersüße Prinz-Alfred-Hirsch, der mittlerweile mit Schwung durch sein Zoo-Gehege springt.

Abstandsregelungen einhalten

Der Besuch ist ausschließlich mit einem vorab online erworbenen Ticket möglich (Online-Shop steht voraussichtlich ab 27. April unter www.zoo-berlin.de sowie www.tierpark-berlin.de zur Verfügung). Beim Ticketkauf muss ein konkreter Besuchstag sowie ein vorgegebenes Besuchszeitfenster ausgewählt werden. Das entsprechende Ticket ist dann ausschließlich in dem jeweiligen Zeitraum gültig. Um Verzögerungen und Wartesituationen am Einlass durch erweiterte Kontrollen zu vermeiden, stehen ermäßigte Tickets vorerst nicht zur Verfügung. Auch wird das Einlösen von Rabatt Coupons (z.B. Berlin WelcomeCard) zunächst nicht möglich sein. Vor Ort werden keinerlei Tageskassen geöffnet haben. Das gilt, laut Zoo, übrigens auch für Jahreskartenbesitzer. Grundsätzlich ist von anderen Personen ein Abstand von etwa zwei Metern zu halten. Das Verweilen an einem Ort ist nur kurzzeitig gestattet.

Einen kleinen  Wermutstropfen gibt es allerdings: So bleiben das Schloss Friedrichsfelde sowie alle Tierhäuser (auch das Alfred-Brehm-Haus und der Panda Garden) sowie begehbaren Tier-Anlagen vorsorglich geschlossen. Gleiches gilt für alle Spielplätze und die Streichelgehege. Das bedeutet, dass auch die Panda-Zwillinge nicht zu sehen sein werden. „Trotz aller Einschränkungen sind natürlich ein Großteil der Tiere in Zoo und Tierpark für die Besucher zu sehen. So genießen Elefanten, Giraffen und Co. das frühlingshafte Wetter auf ihren Außenanlagen. In den letzten Tagen sind auch die Murmeltiere und Präriehunde aus ihrem Winterschlaf erwacht und bei vielen tierischen Bewohnern – wie den Schwarznasenschafen, den Mantelpavianen oder verschiedenen Vogelarten – hat sich Nachwuchs eingestellt“, heißt es vom Zoo Berlin.

Botanischer Garten steht ebenfalls vor Wiedereröffnung 

Am 27. April soll außerdem bekanntgegeben werden, ab wann der Botanische Garten in Dahlem wieder für Besucher offen steht. Das Team arbeite mit Hochdruck an der Wiedereröffnung, die Sicherheit von Personal und Gästen solle dabei an erster Stelle stehen, heißt es in einer Mitteilung. „Wir freuen uns über die Entscheidung des Berliner Senats, die Freianlagen verantwortlich wieder öffnen zu dürfen“, bestätigt Direktor Thomas Borsch. „Wir sind bereits dabei, die behördlichen Vorgaben, strengen Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen für einen sicheren Besuch im Botanischen Garten umzusetzen und werden auch zusätzliche Kosten in Kauf nehmen, um den Botanischen Garten für die Berlinerinnen und Berliner als wichtigen Natur- und Erholungsort wieder zugänglich zu machen.“

Datum: 24. April 2020, Text: Stefan Bartylla, Bilder: 2020 Zoo Berlin