Demonstranten und Kräfte der Polizei stehen am Kottbusser Tor.
Demonstranten und Kräfte der Polizei stehen am Kottbusser Tor. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild

Berlin (dpa) – Bei Versammlungen und Demonstrationen am 1. Mai in Berlin hat die Polizei nach eigenen Angaben 58 Männer und 9 Frauen vorläufig festgenommen. Es seien 99 Verfahren (Stand: 2. Mai 3.30 Uhr) eingeleitet worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Dabei gehe es um Vorwürfe wie Landfriedensbruch, Widerstands gegen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Gefangenenbefreiung oder Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung. Nach den Angaben wurden 9 Polizisten verletzt, meist hätten sie Prellungen davon getragen. Fast alle Vorfälle ereigneten sich demnach im Zusammenhang mit der sogenannten revolutionären 1. Mai-Demonstration.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf: «Der diesjährige 1. Mai verlief nochmals friedlicher als der im Vorjahr.» Sie führte dies auf ein «kluges und besonnenes Vorgehen» der Einsatzkräfte zurück.

Nach ihren Angaben waren insgesamt rund 7100 Polizistinnen und Polizisten am 1. Mai im Einsatz, davon knapp 2600 aus anderen Bundesländern. Insgesamt hätten etwa 28.000 Menschen 19 Versammlungen in der Hauptstadt besucht. An der linken Demonstration zum 1. Mai in Berlin-Kreuzberg nahmen laut Polizei rund 12.000 Menschen teil. Die Veranstalter sprachen von etwa 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Die Berliner Polizei hatte bereits am Montagabend von einem erstaunlich friedlichen» Verlauf der traditionell krawallträchtigen Demonstrationen gesprochen. Nach ihren Angaben kam es allein bei der sogenannten revolutionären 1. Mai-Demonstration zu 56 Festnahmen und 88 Ermittlungsverfahren, 8 Polizeibeamte seien verletzt worden.