Berlin (dpa) – Wie gut werden die Rechte von Kindern und ihre Beteiligung in Berlin und Brandenburg umgesetzt? Die beiden Länder schneiden in einem bundesweiten Vergleich des Deutschen Kinderhilfswerks im Gesamtergebnis überdurchschnittlich ab. Bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, die untersucht wurde, seien Berlin und Brandenburg auf einem guten Weg, hieß es in dem Bericht.
Was sagt der «Kinderrechte-Index» für Berlin?
Dem sogenannten Kinderrechte-Index 2025 liegen 101 Indikatoren zugrunde. So habe Berlin deutliche Stärken beim Recht auf Gesundheit und
beim Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung sowie bei der Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben, schreibt das Kinderhilfswerk.
Besonders hervorzuheben seien die vergleichsweise gute Versorgung mit Kinderärztinnen und – ärzten sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, die Beitragsfreiheit in der Kindertagesbetreuung und ein Ausbau von Strategien gegen Kinder- und Familienarmut, die das Land fördere.
Luft nach oben sehen die Macher der Erhebung für Berlin etwa beim Anteil des
pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen, die einen
einschlägigen Abschluss einer Fachschule, Hochschule oder
Berufsfachschule haben, sowie bei der Armutsgefährdungsquote.
Was sagt der «Kinderrechte-Index» für Brandenburg?
Für Brandenburg hebt der Bericht unter anderem die gesetzliche Verankerung von Beteiligungs- und Mitwirkungsrechten von Kindern und Jugendlichen in der Kommunalverfassung und die Teilnahme an Kommunal- und Landtagswahlen ab 16 Jahren hervor. Auch die Regelung im Schulgesetz, dass Schulen Schutzkonzepte zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen erstellen müssen, wird als Stärke eingeordnet.
Dagegen fehlt laut Erhebung beispielsweise ein übergreifendes
Landeskonzept für Schulsozialarbeit und eine gesetzliche Verankerung im
Schulgesetz. Auch bei der Zahl der Jugendkulturzentren sowie Jugendkunst- und Musikschulen sei in Brandenburg noch Luft nach oben, sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerks, Anne Lütkes.


