Deutschland-Fans jubeln beim Public Viewing in der Fanzone am Brandenburger Tor.
Deutschland-Fans jubeln beim Public Viewing in der Fanzone am Brandenburger Tor. Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin (dpa/bb) – Zur Halbzeit der Fußball-Europameisterschaft richtet Berlin zeitweise Verbotszonen für Waffen und Messer ein. Es gehe darum, so viel Sicherheit wie möglich zu gewährleisten, sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Freitag bei einer Zwischenbilanz zur EM. Eine entsprechende Allgemeinverfügung, die von Samstag an bis zum 15. Juli gelten soll, wurde im Amtsblatt veröffentlicht.

Demnach werden die Verbotszonen an bestimmten Tagen in Bereichen rund um das Berliner Olympiastadion, den beiden Fanzonen am Brandenburger Tor und dem Reichstag sowie an den Fan-Treffpunkten am Breitscheidplatz und am Hammarskjöldplatz eingerichtet. Laut dem Amtsblatt sind Waffen und Messer «mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern sowie Äxte, Schwerter, Dolche oder Säbel» verboten.

Kein Anlass für Angst

Im Grunde gehe es darum, an hoch frequentierten Orten während des Turniers noch mehr Sicherheit zu schaffen, sagte Slokwik am Freitag. Es habe in der Vergangenheit verschiedene Messertaten in Städten wie zum Beispiel in Stuttgart gegeben. Bei einer Auseinandersetzung waren dort in der Fanzone am Mittwoch mehrere Menschen verletzt worden.

Es müsse aber niemand Angst haben, betonte die Polizeipräsidentin. Insgesamt sei die Polizei bislang «sehr zufrieden» mit dem Einsatz rund um die EM. Veranstaltungen am Rande wie Fanmärsche oder Public Viewing in der Stadt seien weitestgehend störungsfrei verlaufen. Insgesamt hätten Beamte an sechs Einsatztagen rund 280 freiheitsentziehende oder freiheitsbeschränkende Maßnahmen durchgeführt. Dazu wurden rund 170 Anzeigen gefertigt. Die Kriminalitätslage liege im niedrigen dreistelligen Bereich, sagte Slowik weiter.

Zwei zusätzliche Public Viewings am Brandenburger Tor

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kündigte zwei zusätzliche Public Viewings am Brandenburger Tor an: das Achtelfinale zwischen Rumänien und der Niederlande sowie das Achtelfinale zwischen Österreich und der Türkei am Dienstag. Man habe in der Stadt viele Fans und eine große türkische Community, sagte Spranger zu der Entscheidung. Auf der Hauptbühne am Brandenburger Tor sollten ursprünglich nur die drei deutschen Vorrunden-Spiele, die drei Vorrundenspiele und das Achtelfinale in Berlin, das deutsche Achtelfinale und die sieben Spiele vom Viertelfinale bis zum Endspiel am 14. Juli in Berlin gezeigt werden.