Der Autozulieferer ZF ist auf Schrumpfkurs: Auch auf den Standort in Brandenburg an der Havel trifft der geplante Stellenabbau stark. (Archivbild)
Der Autozulieferer ZF ist auf Schrumpfkurs: Auch auf den Standort in Brandenburg an der Havel trifft der geplante Stellenabbau stark. (Archivbild) Foto: Oliver Dietze/dpa

Brandenburg/Havel (dpa/bb) – Das Ausmaß des geplanten Stellenabbaus des Autozulieferers ZF am Standort in Brandenburg an der Havel ist inzwischen konkreter. Es droht nach Unternehmensangaben ein Wegfall von bis zu 850 Vollzeitstellen bis 2028. Das Getriebewerk beschäftigt nach Unternehmensangaben rund 1.600 Mitarbeiter. Am Mittwochnachmittag ist laut Gewerkschaft eine Betriebsversammlung im Werk in Brandenburg an der Havel geplant. 

Eine Sprecherin von ZF in Friedrichshafen teilte mit, das Unternehmen gehe davon aus, dass sich – je nach Marktentwicklung – die Zahl um etwa 200 bis 450 Vollzeitstellen bis 2025 reduziere, und von 2025 bis 2028 um etwa 400. Am Standort in Brandenburg würden aktuell Gespräche geführt, um mit der Arbeitnehmervertretung «die möglichst sozialverträgliche Umsetzung» zu prüfen.

Die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, Stefanie Jahn, sagte, von solchen Gesprächen sei ihr derzeit nichts bekannt. Sie erwartet, dass die Belegschaft bei der Betriebsversammlung über die Pläne für einen Stellenabbau informiert werde. 

In Deutschland will der Autozulieferer ZF mit Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee in den kommenden Jahren bis zu 14.000 Stellen streichen. Bei dem Unternehmen sind rund 54.000 Menschen in Deutschland beschäftigt. In der Branche stecken auch andere große Zulieferer sowie Autobauer in der Krise. 

Derzeit hält der Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie an. Auch Beschäftigte des ZF-Werks in Brandenburg an der Havel waren vor Tagen in den Warnstreik getreten.