Wünschte sich etwas weniger Spektakel: Steffen Baumgart.
Wünschte sich etwas weniger Spektakel: Steffen Baumgart. Foto: Andreas Gora/dpa

Berlin (dpa) – Das Tor-Spektakel mit acht Treffern in der ersten Halbzeit war für die Trainer des 1. FC Union Berlin und des VfB Stuttgart eher besorgniserregend als ein Genuss. «War schon ein geiles Fußballspiel, aber wäre schön, wenn es nicht mehr so geil wäre in der zweiten Halbzeit und ein bisschen Ruhe einkehrt», zitierte Union-Trainer Steffen Baumgart nach dem spektakulären 4:4 (4:4) im Stadion An der Alten Försterei aus seiner Halbzeitansprache.

«Es sind gemischte Gefühle», sagte auch sein Gegenüber Sebastian Hoeneß. Ein «kurioses Spiel» sei es gewesen. Er habe in der Pause an sein Team appelliert, dass «wir uns körperlich anders wehren müssen» – insbesondere bei Unions gefährlichen Standards.

Die Berliner sicherten sich mit dem Punkt den Verbleib in der Fußball-Bundesliga. Für den VfB rückt der Europapokal dagegen in immer weitere Ferne. Trotzdem wollte Hoeneß seinen Spielern keine großen Vorwürfe machen. «Das war eine großartige Reaktion der Mannschaft», sagte der 42-Jährige darüber, dass sein Team einem frühen 0:2-Rückstand trotzte. 

Auch Baumgart stellte klar: «Ich kreide meinen Jungs gar nichts an.» Fußball sei ein Fehlersport. Es sei auch ein Lernprozess. Die acht Treffer in der ersten Halbzeit bedeuten Bundesliga-Rekord. Nach Angaben des Daten-Dienstleisters Opta fielen so viele Tore nie zuvor in einer ersten Hälfte eines Spiels der ersten Liga.