Schwarzheide (dpa/bb) – Auf dem Gelände von BASF in Schwarzheide ist eine Anlage zur Produktion von Sauerstoff und Stickstoff in Betrieb gegangen. In den Bau der Luftzerlegungsanlage des französischen Unternehmens Air Liquide wurden rund 40 Millionen Euro investiert. Dort wird künftig nach Angaben vom Montag auch CO2-freie Druckluft für BASF bereitgestellt. Der Chemieriese benötigt diese Stoffe für die Produktion von Batteriematerialien.
Die Anlage wurde in zwei Jahren Bauzeit auf einem Areal von 12.000 Quadratmetern errichtet – in unmittelbarer Nachbarschaft zur neuen BASF-Produktionsstätte für hochleistungsfähige Kathodenmaterialien.
«Mit der neuen Luftzerlegungsanlage von Air Liquide können wir die Produktion von Kathodenmaterial mit technischen Gasen, die nun direkt vor Ort produziert werden, sowohl sicher als auch effizient versorgen und damit einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung des Standortes leisten», sagte Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht Schwarzheide als Standort für Batterieproduktion deutlich gestärkt: «Damit wird die industrielle Basis insbesondere für die Erfolgsbranche E-Mobility verbreitert, aber auch andere für den Industriestandort Brandenburg wichtige Branchen werden davon profitieren.»
In der Anlage wird Umgebungsluft angesaugt, gereinigt, verdichtet und gekühlt. Herzstück ist die «Coldbox»: Bei Temperaturen von minus 180 bis minus 190 Grad erreicht die Luft flüssigen Zustand und kann so einfacher zerlegt werden. Die Anlage wird nach Firmenangaben auch Flüssigprodukte für weitere Air-Liquide-Kunden aus der Auto-, Food-, Metall- und Halbleiterbranche herstellen. So werde die Versorgung in Deutschland und Polen mit Industriegasen gestärkt. Air Liquide betreibt in Deutschland 22 Luftzerlegungsanlagen an 15 Standorten.