Eine Sirene steht auf einem alten Feuerwehrhaus.
Berlin bekommt 400 neue Modelle. Bild: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

In den 90er-Jahren wurden Warnsirenen auch in Berlin abgeschafft. Nun sollen 400 neue Modelle – zunächst in der Innenstadt – installiert werden. Das wurde bereits im vergangenen Jahr entschieden.

Bis zu 400 Sirenen zur Warnung vor Katastrophen werden wieder in Berlin aufgestellt. Zuerst seien sie für die Innenstadt in dicht bewohnten und von Touristen besuchten Gegenden geplant, teilte die Senatsinnenverwaltung am Montag mit.

Derzeit würden die ersten Standorte für Sirenen auf Verwaltungsgebäuden bestimmt. Aus einem entsprechenden Förderprogramm des Bundes erhält Berlin 4,5 Millionen Euro. Für den Betrieb der Sirenen ist die Berliner Feuerwehr zuständig. Der „Tagesspiegel“ hatte zuvor berichtet.

Als Warnmittel abgeschafft

Die wartungsintensiven und daher teuren Sirenen wurden in Berlin bis in die 90er Jahre vom Bund betrieben und dann nach dem Ende des Kalten Krieges wie in anderen Städten als Warnmittel im Zivilschutz abgeschafft.

Im Frühjahr 2021 hatte der Bund dann ein Förderprogramm für Sirenen in Höhe von 88 Millionen Euro aufgelegt, auf das alle Bundesländer zugriffen. Der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) forderte, Sirenen als Mittel der Alarmierung der Bevölkerung müssten wieder überall verfügbar sein. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) argumentierte, besonders nachts könnten Sirenen wichtig sein, um Menschen in Notfällen zu wecken.

Flutkatastrophe als Auslöser

Der Katastrophenschutz in Friedenszeiten liegt in der Verantwortung von Ländern und Kommunen. Berlin hatte daher im Sommer 2021 geprüft, ob die Warnsirenen nötig seien. Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im Juli verstärkte entsprechende Überlegungen in vielen Bundesländern.

In Berlin sind Sirenen als Ergänzung für andere Warnungen gedacht. Gewarnt wird auch über Smartphone-Apps wie NINA und KATWARN, elektronische Werbetafeln an den Straßen, Anzeigen auf Bahnhöfen und in Bussen und Bahnen, über das Radio sowie Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr.

Quelle: dpa