Singschwäne (Cygnus cygnus) im Oderbruch.
Singschwäne (Cygnus cygnus) im Oderbruch. Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Hunderte Singschwäne machen derzeit Rast im Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt. Die imposanten Wintergäste sind bis März an den Flussauen in der Uckermark zu beobachten – und vor allem auch zu hören.

Das Markenzeichen der weißen Wasservögel ist ihr weithin wahrnehmbares Rufen, das als glockenartig beschrieben wird.

Nach drei Jahren Pause bietet der Nationalpark Unteres Odertal vom 3. bis 5. Februar wieder die Singschwantage an. Dazu gehören Vorträge und Exkursionen mit Rangern. Wer das Naturschauspiel beobachten will, sollte unbedingt ein Fernglas dabei haben. In früheren Jahren waren teils mehrere tausend Besucher zu den Singschwantagen gekommen, sagte der Leiter des Nationalpark, Dirk Treichel. Die Besucherresonanz hänge stark von Wetter ab.

Das Odertal gilt als eine der letzten europäischen Flussauenlandschaften. Unzählige Wasservögel und andere Zugvögel nutzen das Areal als Rastgebiet.

Aufgeregtes Flügelschlagen

Mitte Januar waren Treichel zufolge bereits um die 400 Singschwäne im Nationalpark zu sehen. Sie unterscheiden sich von den heimischen Höckerschwänen vor allem durch die gelbe Schnabelfärbung. «Man kann teils schon die Balz der Singschwäne beobachten», sagte der Nationalpark-Leiter. Dann ist ein aufgeregtes Flügelschlagen zu sehen.

Im Nationalpark Unteres Odertal überwintern alljährlich Singschwäne aus dem Norden Skandinaviens und dem westlichen Russland. Zudem rasten dort Schwäne, die ihr Winterquartier etwa am Bodensee hatten, bis sie dann gen Norden weiterziehen. Sie nutzen das Untere Odertal gleichsam als Tankstelle, wie Treichel schilderte.

Fressfeind ist der Fuchs

Singschwäne brauchen der Nationalpark-Verwaltung zufolge offene Wasserflächen vor allem als Schlafplatz, um vor Fressfeinden wie dem Fuchs geschützt zu sein. Futter finden sie auf abgeernteten Mais- und Rapsfeldern in der Nähe des Nationalparks.

Der Klimawandel kann spürbare Folgen auch für die Zugvögel haben. Früher seien die Singschwäne im März noch überall anwesend gewesen, sagte Treichel. Jetzt machten sie sich auch früher auf den Weg in ihre skandinavischen Brutgebiete. Zudem habe es in den vergangenen Jahren immer häufiger Niedrigwasser an der Oder gegeben.

Quelle: dpa