Jahrelang wurde über die geplante Errichtung einer Modularen Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) an der Quedlinburger Straße 45 diskutiert, im Juni schließlich wurde der Neubau genehmigt.
Zum Missfallen der CDU-Fraktion im Bezirk, die sich bei der Entscheidung übergangen fühlte. „Eine bürgernahe Politik des für Integration verantwortlichen Bezirksbürgermeisters und des für Baugenehmigungen Verantwortlichen grünen Stadtrates sieht anders aus,“ kritisierte die stellvertretende Vorsitzende der Bezirksverordnetenversammlung, Judith Stückler, im Sommer die Entscheidung.
Standort öffnen
Nun widmen sich die Fraktionen der Entscheidung noch einmal im Rahmen des „Themas des Monats“. Denn auch an der Fritz-Wildung-Straße und an der Brabanter Straße sind MUFs in Planung. Die Grünen werten vor allem die Entwicklungen an der Quedlinburger Straße positiv. Hier sei es gelungen, die Einrichtung eines Kiezcafés und einer Kita, die für alle nutzbar sein sollen, zu integrieren, um den Standort in den Kiez zu öffnen. Einig sind sich die Fraktionen darin, möglichst nicht mehr als 300 Geflüchtete in einer Unterkunft unterzubringen. Die Grünen setzen sich zudem für eigene Wohnungen ein, die noch besser als die Unterbringung in einer MUF seien.
SPD-Fraktion fordert Transparenz
Die SPD im Bezirksparlament betont die Wichtigkeit, Anwohner einzubeziehen, die zurecht viele Fragen und Anregungen zu den Bauvorhaben hätten. „Transparenz ist uns wichtig: Bei der öffentlichen Information zur Brabanter Straße konnten im Februar durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, die Polizei und den Bezirk viele Fragen beantwortet werden“, so der SPD-Vorsitzende Alexander Sempf. Coronabedingt ausgefallene Infoveranstaltungen sollen bald nachgeholt werden.
Datum: 6. Oktober 2020, Text: kr, Bild: imago images/Raimund Müller