Gute Nachrichten für alle Bus- und Bahnnutzer in den Ostkiezen: Die BVG plant ab sofort die Erweiterung ihres Rufbus-Netzes auch in den Randbezirken.
Ein erstes Konzept liegt jetzt dem Senat vor. Laut diesem Entwurf soll der Rufbus in erster Linie als Zubringer fungieren. In Bereichen mit schlechter ÖPNV-Versorgung soll er Lücken schließen und Fährgäste möglichst direkt zur Tram, S- oder U-Bahn bringen. Voraussetzung zur Nutzung des Angebotes ist ein Fahrschein für Bus oder Bahn, der dann durch den Kauf eines Rufbus-Tickets erweitert wird.
Simples Rezept
Das Grundprinzip wäre das gleiche wie beim Sammeltaxi Berlkönig, das allerdings nur in den Innenstadtbereichen unterwegs ist. Eine Fahrt lässt sich per App buchen, ein Computer berechnet die Route so, dass mit wenigen Umwegen möglichst viele Fahrgäste zusteigen können. Die Kosten sind bei diesem sogenannten Ridepooling-Angebot geringer als bei Taxifahrten. Wie sinnvoll das ökologisch ist, gilt zumindest für Innenstadtfahrten als umstritten. Die Kosten für die Rufbus-Tickets sollen bei 1,50 Euro liegen, berichtet die „Berliner Morgenpost“.
Eine entsprechende Ausschreibung zum Aufbau dieses Services soll nach Berichten des rbb noch in diesem Jahr starten. In einer Pilotphase soll der Rufbus in Teilen von Marzahn, Lichtenberg und Treptow-Köpenick erprobt werden. Als sicher gilt indes nun die Installation eines solchen Services für Mahlsdorf ab 2021. Dies bestätigte der Senat auf Anfrage des Abgeordneten Stefan Ziller (Die Grünen). Demnach soll die Erprobung auch das Gebiet in Mahlsdorf-Süd/Waldesruh umfassen.
Guter Anfang
„Insbesondere für das großflächige Siedlungsgebiet in Mahlsdorf und Kaulsdorf ist das ein wichtiger Schritt für die nötige Verkehrswende. Denn erst, wenn das Angebot für den öffentlichen Nahverkehr auch hier attraktiv ist, lässt sich ein Verzicht auf die Fahrt mit dem eigenen Auto auch wirklich umsetzen“, so die Einschätzung von Stefan Ziller.
Datum: 27. August 2020, Text: red/ylla, Bild: imago inages/Seeliger