Die Lärmschutzwand vor der Gemeinschaftsunterkunft an der Märkischen Allee erstrahlt jetzt in kräftigen Farben.
Jetzt ist Marzahn noch ein Stückchen bunter. Seit der vergangenen Woche gibt es nämlich die „Schall-Platte“ an der Märkischen Allee, ein riesiges, 3,50 Meter hohes und 180 Meter langes Gemälde auf einer Schallschutzwand vor der Gemeinschaftsunterkunft. Zusammengesetzt aus zahlreichen farbenfrohen Street-Art-Graffiti leuchtet das Kunstwerk nun den Passanten und Autofahrern entlang der Bundesstraße entgegen. Gestaltet und wurde die zuvor graue Mauer von 17 Graffiti-Künstlern unter Federführung der Kreativ-Agentur „0815-Industries“.
Aus der Nachbarschaft
Die gibt es schon seit 20 Jahren und ist in ganz Marzahn bekannt. „Viele Gestaltungen in den S-Bahnhöfen in der Umgebung stammen von uns“, sagt 0815-Industries-Geschäftsführer Jan Schmidt, der selbst im Bezirk aufgewachsen ist und mit seiner Firma Workshops Teambuildings oder eben solche Gestaltungen anbietet. Der Auftraggeber für die Gestaltung der „Schall-Platte“-Wand war die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Dort hatte man sich von den zahlreichen Bürgerbeschwerden zum grauen und tristen Betonblock beeindruckt gezeigt.
Triste Erscheinung
Viele Bürger hätten sich an die Berliner Mauer erinnert gefühlt, sagt Schmidt. „Die Gestaltung mit dem Musik-Thema soll jetzt die eigentliche Funktion der Lärmschutzmauer aufgreifen. Das Konzept dafür haben wir gemeinsam mit Jugendlichen der umliegenden Jugendclubs entworfen. Für die Umsetzung haben wir dann Künstler aus dem Umfeld, aber auch Sprayer aus Kroatien, Serbien und Hamburg gewinnen können“, erläutert Schmidt.
Jetzt strahlen riesige Schriftzüge, Zeichnungen mit Gorillas, Headphones und Hip-Hop-Charakteren auf der einst so tristen Betonwand. „1.000 Dosen Farbe haben wir innerhalb der einen Woche verbraucht“, sagt Schmidt, der nun mit Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft in den kommenden Wochen eine Extrafläche der Mauer gesondert gestalten wird. „Dafür nehmen wir uns gerne die Zeit“, so Schmidt.
Datum: 21. August 2020, Text und Bild Stefan Bartylla