Neue Strecke soll Radler vom Hauptbahnhof durch vier Bezirke bis nach Spandau führen. Genaue Streckenführung ist aber noch unklar.
Immer mehr Berliner nutzen das Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen. Die Corona-Pandemie hat dem Fahrrad noch einmal einen Beliebtheitsschub – und mehr Radwege – verschafft: Pop-up Radwege sollen zusätzliche Anreize für einen sicheren Umstieg aufs Rad schaffen. Um die Radinfrastruktur über die Corona-Zeit hinaus zu stärken, sollen in den kommenden Jahren berlinweit sogenannte Radschnellverbindungen geschaffen werden. Ein nun während einer digitalen Informations- und Dialogveranstaltung vorgestellter Abschnitt würde Pendler vom Hauptbahnhof bis nach Spandau führen.
Vorbei am Technologie-Campus TXL
Die von den Planern derzeit favorisierte Streckenführung würde Radler über das Dohnagestell durch den Volkspark Rehberge und anschließend am Flughafen Tegel vorbeileiten. Hier soll im Rahmen des geplanten Umbaus des Flughafens zum Technologie-Campus ohnehin mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger geschaffen werden. Die Option konnte in einer ersten Abstimmung auch die potenziellen Nutzer überzeugen. Einig waren sich alle Beteiligten auch über die Notwendigkeit der mehreren Kilometer langen Radstrecken. „In den Außenbezirken wird zwar noch weniger gefahren als in der Innenstadt. Aber gerade da ist eine Radschnellverbindung der richtige Ansatz, um auch über längere Strecken komfortabel fahren zu können“, sagte Torsten Perner von der zuständigen Planergemeinschaft.
Weitere Radschnellwege in Planung
Die geplante Route „Mitte – Tegel – Spandau” ist eine von elf Radschnellverbindungen, die in den nächsten Jahren in Berlin entstehen werden. Sie führt durch insgesamt vier Bezirke von Mitte über Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf bis nach Spandau, es wird laut Senat eine durchgehende Beleuchtung und auch einen Winterdienst geben. Die Machbarkeitsstudie für die 14 Kilometer lange Verbindung soll bis Herbst abgeschlossen sein, erklärte der Projektleiter der Infravelo, Johann Wetzker. Ein Baubeginn vor 2024 sei jedoch unrealistisch. Noch müssen die Radler also Umwege und weniger radfreundliche Strecken in Kauf nehmen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Datum: 19. Juni 2020, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago images/Hoch Zwei Stock/Angerer