Im Netz und über den Dächern von Berlin: Zum 25. Geburtstag der Fête de la Musique ist wegen Corona alles anders. 

Die Fête de la Musique wird in Berlin auch in diesem Jahr stattfinden – aber nicht so, wie man sie seit 25 Jahren kennt: Statt Konzerte auf der Straße und auf Open- Air-Bühnen zu bieten, wird das Fest der Straßenmusik am 21. Juni auf digitale Wege und Formate ausweichen. Außerdem ist eine Reihe von Balkon-Konzerten geplant.

Die Festival-Website www.fetedelamusique.de wird Dreh- und Angelpunkt aller Aktivitäten sein und als das zentrale Portal zugleich auch die Programmzeitschrift für alles, was im Rahmen der Fête an diesem Sonntag geschieht und unter den Kategorien Mitmachen, Anschauen, Anhören für alle Berliner bereitgestellt wird.

Riesiges Angebot

Zahlreiche Berliner Clubs, Vereine, Museen, Theater und Kulturinstitutionen sowie weitere Spiel- und Veranstaltungsorte werden mit eigenen Livestreams dabei sein. Dazu zählen nach Angaben der Veranstalter das Badehaus Berlin, der Frannz Club, das Centre Français de Berlin und das Institut français Berlin. Berliner Musikschulen werden digitale Musikstunden und Tutorials beisteuern. Zwischen 17 und 18 Uhr lädt die Fête de la Musique zu einem großen Singalong ein, der mit der „Ode an die Freude“ auch in weiteren 50 Städten in Deutschland starten wird.

Ganz oben

Als besondere Premiere hält das Berliner Fête-Programm in diesem Jahr den höchsten Gig aller Zeiten bereit: Von der Kugel des Fernsehturms am Alexanderplatz aus soll zum allerersten Mal überhaupt ein Fête-Beitrag übertragen werden. Mit dem atemberaubenden Blick über Berlins Skyline inklusive Brandenburger Tor und Tiergarten wird „Alle Farben“, einer der populärsten deutschen Dance-Künstler, ein Konzert geben.

Live aus dem Club

Aber auch die weitere Auswahl der Locations und Konzerte wird in diesem Jahr trotz aller coronabedingten Hindernisse besonders vielfältig ausfallen. In Zusammenarbeit mit der Clubcommission Berlin und der Berlin Music Commission wird es ein „United We Stream“-Event im Cassiopeia geben, das über die Webplattform von arte concerts gestreamt wird. Dort wird eine europaweite Übertragung mit einem Musikprogramm aus acht europäischen Städten übertragen. Zugesagt haben die Fête de la Musique-Städte Athen, Brüssel, Krakow, Ljubljana, Prag, Paris, Rom und Berlin. Weil die Veranstaltung in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag feiert, werden besonders viele bekannte Künstler ihre Glückwünsche auch per Video senden.

Rekordjahr 2020

Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) erinnert zur Jubiläums-Fête an die vielen ehrenamtlich arbeitenden Musiker, Veranstalter und Partner in allen zwölf Bezirken, die seit 25 Jahren stets das Rückgrat und den Motor dieses besonderen Tages bilden. „Mit über 170 Anmeldungen für Bühnen wäre 2020 eigentlich ein Rekordjahr geworden“, erläutert Lederer. Zwar stehe nun fest, dass es keine Konzerte vor Publikum geben kann, aber man wolle trotzdem gemeinsam ein musikalisches Zeichen setzen, das aus den Herzen und den Wohnzimmern kommt und weit über die Grenzen der Stadt hinaus Menschen bewegen wird.

Mitmachen erwünscht

Darüber hinaus organisieren viele der langjährigen Bühnenpartner besondere Fête-Aktionen in ihren Kiezen. „Wir gehen davon aus, dass an diesem ganz besonderen Sonntag viele Berliner ihre Balkone zu Bühnen werden lassen, um sich an der Fête zu beteiligen“, sagt Björn Doering, der Kurator des Festivals. Unter dem Hashtag #musikhilftjetzt finden sich alle Details zu den Möglichkeiten, mit denen man per Online-Tools auch auf Distanz gemeinsam Musik machen und erleben kann.

Datum: 18. Juni 2020, Text: Redaktion/ Stefan Bartylla Bild: Fête de la Musique/Jim Kroft