In der Nacht zum Sonnabend zog ein randalierender Mob durch die Richard- und Karl-Marx-Straße.
Wie die Polizei meldet, seien rund 50 Personen teilweise vermummt und mit Fackeln in den Händen durch die Straßen gezogen und hätten dabei erhebliche Sachschäden an Läden und Einrichtungen verursacht. In der Richardstraße soll ein Müllcontainer in Brand gesetzt, im Herrnhuter Weg eine Hauswand beschmiert sowie ein Auto beschädigt worden sein.
Sponti Demo gegen Rassismus oder einfach dummer Krawall – entscheiden Sie selber ????? #Neukölln pic.twitter.com/wtrtHAypM0
— Max Kell (@mxkell) June 5, 2020
Steine zerstören Schaufenster
„In der Karl-Marx-Straße sollen, nach bisherigen Feststellungen, Steine auf die Schaufenster von insgesamt neun verschiedenen Geschäften geworfen worden sein, die dadurch teilweise vollkommen zerstört wurden“, schreibt die Polizei in ihrer Meldung vom 6. Juni. „Für diese sinnlose und zerstörerische Randale kann es kein Verständnis und keine Rechtfertigung geben“, äußert sich Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD). „Besonders perfide finde ich, dass diese Personen den Namen von George Floyd hinterlassen haben und damit auf die Proteste hunderttausender Menschen in den USA gegen Rassismus Bezug nehmen. Eingeschlagene Fensterscheiben von Optikern und Supermärkten in Neukölln haben nichts mit dem wichtigen Protest gegen Rassismus zu tun. Ganz im Gegenteil.“
Weltweite Proteste
George Floyd war am 25. Mai bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen. Der Fall des Afroamerikaners löste weltweit große Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus aus. Wie die Tagesschau berichtet, hatten sich am Samstag auf dem Alexanderplatz rund 15.000 Menschen zu einer stillen Demonstration, einer sogenannten „Silent Demo“, versammelt. „Die Kundgebung erfolgte störungsfrei, wurde aber auf Intervention des Einsatzleiters von der Anmelderin aufgrund der anwesenden Menschenmenge vorzeitig beendet“, heißt es seitens der Polizei.
Später am Tag sei es aufgrund einer Festnahme einer männlichen Person nach einer Sachbeschädigung eines Einsatzfahrzeuges zu Flaschen- und Steinwürfen gekommen. Einsatzkräfte sowie ein freier Pressefotograf sollen dabei verletzt worden sein. Es kam zu mehreren Festnahmen.
Datum: 8. Juni 2020, Text: Redaktion, Bild: imago images/Rene Traut