Mit wehender Fahne auf die ungerechte Verteilung von Löhnen aufmerksam machen.
Der 17. März wird als der sogenannter Equal Pay Day bezeichnet. Der Tag gilt als internationaler Aktionstag für Entgeltgleichheit und soll darauf Aufmerksam machen, dass Frauen noch immer weniger verdienen als Männer. Im Schnitt sind das in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 21 Prozent.
Strukturelle Ungerechtigkeit
Auch im Bezirk liegt das Mittlere Nettoeinkommen von Frauen um 375 Euro hinter dem der Männer (1.700 Euro Nettogehalt bei Frauen im Gegensatz zu 2.075 Euro Nettogehalt bei Männern), bestätigt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Knut Mildner-Spindler (Die Linke). Um darauf aufmerksam zu machen, weht noch bis zum 24. März vor dem ehemaligen Rathaus Kreuzberg, Yorckstraße 4 bis 11, die Equal Pay Day-Fahne. „Auf diese strukturelle Ungerechtigkeit weisen wir mit dem Hissen der Equal Pay Day Fahne hin und ermuntern Frauen, gemeinsam und offensiv für ihre Rechte und ihren Lohn einzutreten“, so Mildner-Spindler.
Bessere Bildungsabschlüsse
Frauen hätten zwar die Nase vorne wenn es um Bildungsabschlüsse gehe, dennoch sei eine der ältesten frauenpolitischen Forderungen, und zwar gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, nach wie vor nicht eingelöst, ergänzt Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Petra Koch-Knöbel. Die Ursachen für Lohnlücken seien vielseitig. Zum Beispiel hätten Frauen kaum Führungspositionen inne. „Mindestens vier von fünf Teilzeitbeschäftigten sind weiblich und zwei Drittel der Beschäftigten in oftmals prekären Minijobs sind Frauen. Dass Frauen 77 Tage im Verhältnis zu Männern umsonst arbeiten, ist ein Skandal“, führt Koch-Knöbel weiter aus.
Datum: 20. März 2020, Text: Red., Bild: imago images/IPON