2019 lockte vor allem der Friedrichstadt-Palast mehr zahlende Besucher.

Derzeit leiden auch die Theaterbühnen und Opernhäusern unter dem Corona-Virus und seinen Folgen. Da kommen die Zahlen, die die Kulturverwaltung jetzt veröffentlicht hat, wie gerufen. Demnach haben die Berliner Bühnen und Orchester im vergangenen Jahr 3,3 Millionen Karten verkauft – ein Plus von 300.000 gegenüber dem Jahr 2018. Vor allem die Theater und Showbühnen in Mitte konnten dabei punkten. So lockte alleine der Friedrichstadt-Palast 545.000 Besucher an die Friedrichstraße. Im Jahr davor verkaufte das Haus lediglich 423.000 Karten.

Atze Musiktheater erstmals dabei

Die anderen Spitzenreiter sind die Staatsoper Unter den Linden, die Stiftung Berliner Philharmoniker und die Komische Oper. Das Deutsche Theater besuchten im vergangenen Jahr 157.925 Theatergäste, das Berliner Ensemble konnte 135.890 Karten verkaufen. Außerdem wurde das Atze Musiktheater im benachbarten Wedding in die Liste der institutionell geförderten Theater, Orchester und Tanzgruppen mit aufgenommen, auf die sich die Zahlen beziehen.

Publikumsliebe kein Zufall

In das Musiktheater für Kinder kamen allein 76.000 Besucher. Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) zeigte sich erfreut über die positiven Zahlen, die ein Grund für die Bühnen seien, stolz zu sein. „Stolz auf sich, ihre Leistungen, ihre Angebote – und darauf, mitgetan zu haben daran, den Ruf Berlins als Zentrum der europäischen Theater-, Tanz- und Musikszene zu festigen.“ Auch die Betreiber des Friedrichstadtpalastes freuen sich über das erfolgreiche Jahr, räumen aber ein, dass der Vorjahresvergleich „hinkt“, da wegen des zweijährigen Spielzyklus ungerade Jahre mehr Vorstellungen im Programm hätten. „Wie in jeder glücklichen Beziehung müssen auch wir die Zuneigung unserer Gäste Jahr für Jahr mit Herz und Einsatz neu verdienen“, erklärt der Intendant des Friedrichstadtpalasts Berndt Schmidt. 

Datum: 11. März 2020, Text: Katja Reichgardt, Bild: Bernd Brundert