Neues Elefantenhaus wird Teil der afrikanischen Erlebnislandschaft.
Eine Elefantenherde zieht majestätisch über den staubigen Savannenboden und sammelt sich an einem Wasserloch. Während einige der Tiere trinken, nehmen andere ein ausgiebiges Bad. In unmittelbarer Nachbarschaft grasen Zebras und Antilopen, Giraffen werfen lange Schatten. Diese Szenen aus der afrikanischen Savanne werden auch bald im Tierpark zu erleben sein. Nach der Wiedereröffnung des Alfred-Brehm-Hauses im Frühjahr 2020 steht auch das nächste Großprojekt im Tierpark schon in den Startlöchern: Als Herzstück der zukünftigen Afrikalandschaft soll das bisherige Dickhäuterhaus umgebaut werden. Anstatt Asiatischen und Afrikanischen Elefanten, Seekühen und Nashörnen wird das neue Haus im Friedrichsfelder Tierpark zukünftig ausschließlich Afrikanischen Elefanten – die mit den großen Ohren – Platz bieten. „Das neue Haus wird deshalb auch nicht mehr Dickhäuterhaus heißen“, erklärt dazu Tierpark-Sprecherin Philine Hachmeister. Der endgültige Name müsse noch gefunden werden. Zurzeit leben neben dem afrikanischen Elefanten Pori (39), Lilak (47) und Kariba (12) noch sieben Asiatische Elefanten im Dickhäuterhaus des Tierparks.
Großer Umzug
Im Zuge des Umbaus werden in der ersten Jahreshälfte 2020 zunächst alle Elefanten den Tierpark Berlin verlassen und in andere Zoos umziehen. Wann es genau so weit sein wird und wo es für die „Grauen Riesen“ hingeht, wird derzeit eng mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm abgestimmt. Nach dem Motto „Mehr Platz für Tiere, weniger Platz für Besucher“ soll sich die Fläche im Haus für die Tiere nach dem Umbau auf knapp 3.000 Quadratmeter nahezu verzehnfachen. „Das Dickhäuterhaus entsprach schon lange nicht mehr unseren Ansprüchen an eine moderne und artgerechte Tierhaltung“, macht dazu Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem deutlich. „Deshalb sind wir sehr glücklich über die finanzielle Unterstützung mit Mitteln zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GWR), mit deren Hilfe wir das Gebäude so umbauen können, dass es den speziellen Bedürfnissen Afrikanischer Elefanten voll und ganz gerecht wird.“
Bedeutender Standort.
Das neue Elefantenhaus werde nicht nur ein wichtiger Meilenstein für den Tierpark Berlin, sondern auch für die gesamte Elefanten-Haltung in Europa sein, so Knieriem weiter. Mit der Spezialisierung des Hauses soll auch eine bessere Züchtung dieser gefährdeten Elefantenart ermöglicht werden. Einst lebten etwa 20 Millionen Elefanten in Afrika, inzwischen ist die Zahl auf nur noch 350.000 gesunken. Ihre größte Bedrohung sind Wilderei und der Handel mit Elfenbein. Welche und wie viele afrikanische Elefanten dann tatsächlich ins neue Haus einziehen werden, stehe aber noch nicht fest. „Das ist von der Sozialstruktur der Tiere abhängig“, erklärt Tierpark-Sprecherin Philine Hachmeister. Angrenzend an die neue Elefanten-Anlage soll unter anderem eine großzügige Afrika-Savanne für Giraffen, Zebras und Antilopen, die natürlichen Nachbarn der Elefanten, entstehen. Von den 41,1 Millionen Euro, die der Bau der neuen Afrikalandschaft insgesamt kosten wird, sind 35,4 Millionen Euro allein für den Umbau des Dickhäuterhauses vorgesehen. Etwa zwei Jahre soll der Umbau dauern.
Datum: 8. Februar, Text: Redaktion, Stefan Bartylla, Bild: Tierpark Berlin