Kiezgeschichte „Insel der Schwäne“ zeigt Marzahn im Jahr 1983.
Am 23. August lädt das Projekt „Lebendige Nachbarschaft“ noch einmal zum DEFA-Kiezkino ein. In der Hellersdorfer Promenade auf der Höhe der Hausnummer 14 wird an diesem Abend der Film „Insel der Schwäne“ gezeigt. In dem Spielfilm, der 1982 in Marzahn gedreht wurde, geht es um die Abenteuer des 14-jährigen Stefan, der vom Land kommt und sich an das Leben in dem riesigen Neubaugebiet gewöhnen muss.
Der Jugendfilm mit Axel Sommerfeld und Sven Martinek in den Hauptrollen löste in der DDR heftige Kontroversen aus und entstand unter der Regie von Herrmann Zschoches als Adaption von Ulrich Plenzdorf nach dem gleichnamigen Kinder- und Jugendbuch von Benno Pludra. Selbst der DDR-Regierung damals unbequeme Themen werden erwähnt, wie die Tatsache, dass man von einer Hochhauswohnung in der neu gebauten Marzahner Siedlung eine Aussicht auf den Funkturm in Westberlin hat oder auch, dass Westgeld begehrt war.
Andere kritische Momente wurden vor der Uraufführung zensiert. Trotz dieser Veränderungen hagelte es nach der Uraufführung in der DDR-Presse heftigste politisch motivierte Kritik. Insbesondere in der Jungen Welt und im Neuen Deutschland wurde gegen „Insel der Schwäne“ polemisiert: Die DDR-Realität werde verzerrt, Errungenschaften des DDR-Sozialismus, der Wohnungsneubau in der DDR, würden zu einer „Beton-Welt“ herabgewürdigt.
Die Vorführung beginnt um 20.30 Uhr. Vorab gibt es Leckereien vom Grill, der schon ab 19.30 Uhr angeheizt sein wird. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter wird die Vorführung im Mehrgenerationenhaus „Buntes Haus“ stattfinden. Mehr Infos zu diesem Filmabend gibt es beim Projekt „Lebendige Nachbarschaften“. (red)(030) 28 86 89 38
www.roter-baum-berlin.de
Datum: 21. August Bild: DEFA / Waltraut Pathenheime, Text: Redaktion