Mehr als 20 internationale Künstler interpretieren das Motiv des Gartens ganz speziell.
Ganz neu und noch bis zum 1. Dezember bietet die Ausstellung „Garten der irdischen Freuden“ im Gropius Bau, Niederkirchnerstraße 7, Raum für Inspiration und kritische Reflexion. Mehr als 20 internationale Künstler interpretieren das Motiv des Gartens als eine erweiterte Metapher für den Zustand der Welt, um die komplexen Zusammenhänge unserer chaotischen und zunehmend prekären Gegenwart zu erforschen.
Neben der klassischen Lesart des Gartens als einem Sehnsuchtsort voll meditativer und spiritueller Möglichkeiten wird er in der Ausstellung als ein Ort der Dualität und des Widerspruchs sowie eine Metapher für einen Zustand des Ausgegrenztseins begriffen – als ein Grenzbereich zwischen Realität und Fantasie, Utopie und Dystopie, Harmonie und Chaos, Natürlichkeit und Künstlichkeit, dem Ausgeschlossen- und dem Teilsein – ein Paradies, dem das bedrohliche Gefühl der Vertreibung innewohnt. Die zahlreichen Perspektiven der Ausstellung spiegeln sich auch in der Auswahl der präsentierten Medien wieder, die Installation, Performance, Film und Sound, Gemälde, Fotografie, Zeichnung und Skulptur umfassen.
„Garten der irdischen Freuden“ reflektiert die Idee des Gartens auch politisch und aus unterschiedlichen kulturellen und philosophischen Blickwinkeln. Durch die Vielzahl der Werke verhandelt die Ausstellung soziale, politische und ökologische Phänomene wie Migration, Kolonialisierung, Globalisierung, Kapitalismus sowie Gentrifizierung.
Die Ausstellung ist mittwochs bis donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Dienstags ist der Gropius Bau geschlossen.
Datum: 2. August 2019, Text: sara, Bild: Rashid Johnson. Fly Away Hauser & Wirth, New York NY, 2016. Foto: Martin Parsekian Rashid Johnson