14 Kilometer neue Kanäle und Rohre rund um Friedrich-Wilhelm-Platz.
Die so genannte Senke Friedenau, das Gründerzeit-Wohnviertel rund um den Friedrich-Wilhelm-Platz behält künftig auch bei stärkerem Regen trockene Füße. Dafür sorgt ein 1.920 Meter langer Mischwasserentlastungskanal, der 3.500 Kubikmeter Wasser aufnehmen und sicher ableiten kann. Große Zahlen, doch was steckt dahinter?
Der neue Kanal war Kern eines umfangreichen Neubau- und Runderneuerungsprogramms der Wasserbetriebe in Friedenau, bei dem seit 2009 insgesamt gut 14 Kilometer Abwasserkanäle und Trinkwasserleitungen neu gebaut oder erneuert worden sind. Fast 21 Millionen Euro wurden dafür investiert. Jetzt sind die Arbeiten geschafft. Damit wurde die seit Generationen bei starkem Regen kritische Entwässerungssituation in der Friedenauer Senke deutlich entspannt. „Der fast 150 Hektar große Ortsteil hat keinen natürlichen Abfluss und war bei seiner Bebauung Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Kanalisation erschlossen worden, die zwar damals gepasst hat, für eine weitere Entwicklung und Verdichtung des Gebiets aber zu knapp dimensioniert war. Folglich liefen die Keller bei starkem Regen voll“, wird in einer Mitteilung der Wasserbetriebe erklärt.
Der neue Mischwasserentlastungskanal hat eine Kapazität von anderthalb olympischen Schwimmbecken. „Für das langjährige Problem der Friedenauer Senke haben wir gemeinsam mit dem Land eine nachhaltige Lösung gefunden“, sagt Wasserbetriebe-Chef Jörg Simon. „Wenn es jetzt stärker regnet, dann können die Wassermassen nicht nur sicher abgeleitet, sondern auch in den neuen Kanälen sowie in einem Regenbecken unter dem Nikolsburger Platz gespeichert und anschließend zur Reinigung ins Klärwerk geleitet werden“.
Datum: 19. April 2019, Text: red, Bild: Berliner Wasserbetriebe