SPD will das Gewerbegebiet Motzener Straße besser an die B 101 anbinden.

Der Antrag der SPD-Fraktion „Gewerbestandort Motzener Straße sichern – Schichauweg an B101 anbinden“ in der vergangenen Sitzung der Bezirksverordneten (BVV) hat für große Aufruhr, besonders bei der CDU, gesorgt. Der Tempelhof-Schöneberger CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak fürchtet der Zerstörung der Marienfelder Feldmark, ein Naherholungsgebiet im Süden des Bezirks, das seit Jahren als Landschaftsschutzgebiet diskutiert wird. „Hände weg von der Marienfelder Feldmark! Keine Stichstraße vom Schichauweg zur B 101!“, fordert der in Lichtenrade lebende Politiker vehement.

Weil das Gewerbegebiet schlecht angebunden ist, fürchtet die SPD eine Abwanderung der dort ansässigen Firmen. „Die Unternehmer beklagen zu Recht, dass sie (aufgrund einer starken Überlastung des Knotens Friedensfelser Straße/Nahmitzer Damm) für ihre Logistik schlecht zu erreichen sind“, teilt die SPD auf dem Social-Media-Kanal Facebook mit. Dies könne sich zu einem echten Manko des Standortes entwickeln. „Die Verlängerung des Schichauweges an die B 101 würde eine echte Erleichterung für die Unternehmer vor Ort bedeuten.

Luczak zeigt sich verärgert über den Vorstoß der SPD. Schließlich diene die Marienfelder Feldmark vielen Menschen als Naherholungsgebiet und Tieren als Lebensraum. Außerdem würde laut Luczak der gesamte Verkehr in Lichtenrade zunehmen, weil viele Autofahrer die Stichstraße als Abkürzung nach Berlin oder Großziethen nutzen würden. „Das will ich nicht“, so Luczak. Sein Lösungsvorschlag: eine Verbesserung der Situation des Abbiegeverkehrs von der B101 in den Nahmitzer Damm. „Der Schutz von Pflanzen und Tieren und die Erhaltung von lokalen Naherholungsgebieten müssen dabei berücksichtigt werden.“

Die SPD hat in ihrem Antrag Ähnliches formuliert: „Die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes (Mauerstreifen, Feldmark) sollen bei der Projektierung besonders berücksichtigt werden.“ Auf Facebook scheiden sich bei dem Thema die Geister. „Vollkommen sinnfreier Artikel, um Medienpräsenz zu zeigen“, kommentiert ein User Luczaks Mitteilung. Der Ansatz der Stichstraße entlaste Anwohner von Verkehr. „Eine neue Straße wäre ein Hohn auf jegliche Argumentation zum Umweltschutz“, sagt ein anderer. Der Antrag wird nun in einigen Ausschüssen des Bezirksparlaments beraten.

Datum: 06. .April 2019, Text und Bild: Sara Klinke