Begonnene Vegetationsperiode schützt Bäume erst einmal vor der Abholzung.
Weil die Sicht auf das Kunstwerk „Arc de 124,5“, ein Geschenk Frankreichs zur 750-Jahr-Feier Berlins, durch acht gesunde, Jahrzehnte alte Platanen an der Urania beeinträchtigt ist, sollen diese laut einem beschlossenen Antrag im Bezirksparlament auf Initiative der Bezirksfraktionen SPD, CDU und FDP gefällt werden. Nun können die Bäume jedoch erst einmal stehenbleiben – und Gegner dieses Plans, darunter die Grünen und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), können aufatmen.
Innerhalb der Vegetationsperiode zum Schutze der Natur, die am 1. März begonnen hat und Ende September enden wird, dürfen die Bäume nicht gefällt werden. Jedenfalls nicht ohne triftigen Grund. Ob es während der Schonzeit eine Möglichkeit der Abholzung gibt, müsse das Naturschutzamt prüfen, da der Antrag auch diese Forderung beinhaltet, sagt die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Die Grünen). Christian Hönig, Baumreferent beim BUND, ist zuversichtlich.
„Ich gehe davon aus, dass die gesetzlich vorgegebene Vegetationsperiode eingehalten werden muss“, so seine Einschätzung. Für Heiß ist die Frage, wie der Zustand ohne Bäume aussehen soll, noch nicht geklärt. „Ich hätte mir gewünscht, die Bezirksverordneten hätten sich hierfür etwas mehr Zeit genommen“, sagt sie. Der CDU-Verordnete Ralf Olschewski kontert: „Es war notwendig, diesen Beschluss zu fassen.“ Er solle als Motivation für das „unbewegliche Bezirksamt“ stehen, einen Kompromiss zu finden, ohne dass die Fällung der Bäume nötig werde. Er erhoffe sich, dass der gewünschte Effekt der besseren Sichtbarkeit des Kunstwerks auch ohne die Abholzung der Bäume erreicht werden kann.
Datum: 07. März 2019, Text: Sara Klinke, Bild: imago/Schöning