Bündnis Neukölln ruft zum Mitgestalten für einen vielfältigen Bezirk auf.
Im nunmehr dritten Jahr in Folge organisiert und veranstaltet das Bündnis Neukölln das Festival „Offenes Neukölln“. Vom 24. bis 26. Mai soll im gesamten Bezirk drei Tage lang gemeinsam gefeiert, diskutiert und einander zugehört werden – vom Tempelhofer Feld bis zum Landwehrkanal und vom Hermannplatz bis nach Rudow. Das Bündnis Neukölln stellt sich gegen rechte Umtriebe im Bezirk und veranstaltet deshalb wiederholt das Festival.
Solidarität stärken
„Seit Juni 2016 wurden 14 Brandanschläge auf Privatautos von Personen ausgeübt. Hinzu kommen Schmierereien an Privatwohnungen, Morddrohungen und Schändungen von Stolpersteinen und Mahnmalen. Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, werden gezielt angegriffen mit dem Ziel, sie einzuschüchtern und mundtot zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Opfer sich von den Strafverfolgungsbehörden alleingelassen fühlen und mit dem Eindruck zurückbleiben, dass nichts getan wird, um sie zu schützen“, heißt es in einem Schreiben des Veranstalters.
Mit dem Festival „Offenes Neukölln“ möchte das Bündnis ein Zeichen gegen diesen rechten Terror und für ein solidarisches Miteinander setzen sowie aufzeigen, dass der Bezirk im Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung zusammenstehe. „Wir setzen und für ein friedvolles Miteinander aller Kulturen im Bezirk ein“, wird mitgeteilt. Im vergangenen Jahr entzog die Bundesregierung dem Bündnis zwar die Förderung für das Festival. Denn unter den Partnern des Bündnisses sei mit der Interventionistischen Linken eine Gruppe vertreten, die im Verfassungsschutzbericht unter Linksextremismus auftauchte. Gefeiert wurde trotzdem. Zu den Partnern des Bündnisses gehören neben der evangelischen und katholischen Kirche auch Mitglieder der Grünen, der SPD, der Linken sowie der Arbeiterwohlfahrt und andere.
Friedliches Zusammenleben
Das Festival habe das Ziel, Neukölln lebenswerter und antirassistischer zu machen. „Jeder Mensch soll hier so
leben dürfen wie er es möchte, unabhängig von Hautfarbe, sexueller, politischer oder religiöser Orientierung. Angriffe auf die Gesundheit von Menschen, Brandattacken auf Buchhandlungen oder die Schändung von Stolpersteinen sind für uns völlig inakzeptabel“, erklärt das Bündnis, und weiter: „Wir wollen zeigen, dass Neukölln kein Ort des Hasses, sondern des friedlichen Zusammenlebens ist.“ Zahlreiche Initiativen und Vereine beteiligen sich an dem Festival – mit dabei sein werden Kultur- und Sportvereine, politische Initiativen und Parteien, Künstler, Kneipen, Kinos und Clubs, Kirchen, Gartenprojekte, Jugendzentren und Kiezinitiativen sowie Museen und Buchhandlungen. Das Bündnis Neukölln freue sich auf alle, die Lesungen und Diskussionen, Theater- und Filmvorführungen, Partys und Konzerte, Ausstellungen, Kinderfeste, Stadtrundgänge und dergleichen organisieren. All jene, die sich am Festival beteiligen möchten, sind dazu eingeladen.Die Anmeldefrist endet am 17. März. Hier finden sich regelmäßig aktualisierte Informationen zum Festival und den Möglichkeiten, sich zu beteiligen.
Datum: 05:März 2019, Text: red, Bild: imago/IPON