Lisa Premke (1. Preis)

Die Arbeiten aller Kandidaten werden in der Galerie im Saalbau präsentiert.

Aus acht Kandidaten für den alljährlichen Neuköllner Kunstpreis wurden Anfang Februar drei Gewinner ausgewählt. Den ersten Preis, der ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro beinhaltet, sicherte sich Lisa Premke (großes Foto). Auf Platz zwei mit (2.000 Euro) landete Ingo Gerken und der dritte Preis (1.000 Euro) wurde an Petra Lottje vergeben. Die Arbeiten aller Kandidaten können noch bis zum 24. März in einer Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Straße 141, besichtigt werden. Öffnungszeiten: montags bis sonntags, 10 bis 20 Uhr.

Der Neuköllner Kunstpreis ist eine Kooperation des Fachbereichs Kultur mit dem Verein Kulturnetzwerk Neukölln. Ideell und finanziell wird dieses Veranstaltungsformat durch die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH unterstützt. Die neu berufene Fachjury, bestehend aus Autoren, Künstlern, Galeristen, dem Kulturnetzwerk sowie einem Vertreter der Stadt und Land, begründete ihre Auswahl wie folgt: Lisa Premkes Arbeit „Von Mustern, die sich erza?hlen (2017)“ ist Klangkörper, farbenprächtiges Tafelbild und kinetisches Objekt zugleich. Über die Fläche laufen bunte Fäden. Die Künstlerin setzt die Wollfäden einer starken Spannung und Reibung aus und lässt den damit verbundenen Auflösungsprozess bewusst zu.

Ingo Gerkens Werk „Weltzeituhr (2018)“ überzeugt durch die geschickte Umwandlung eines alltäglichen Gegenstandes in ein irritierendes Objekt. Die Weltzeituhr spiegelt Kontrollverlust und Zufälligkeit, Ohnmacht und Handlungsbedarf wider. Petra Lottje nutzt in „Verweilzeitphänomene (2018)“ die Linie, um das Zufällige, das Wandelbare und die Entwicklung aufzuzeichnen, die der Betrachter emotional und zugleich körperlich nachempfindet.

Datum: 19. Februar 2019, Autor; red, Bilder: Ines Borchart