Stadtentwicklung Initiative ruft zu Protesten gegen Pläne am Ostkreuz auf.
Die Brache am westlichen Ufer der Rummelsburger Bucht gerät immer mehr in den Fokus der bezirkspolitischen Diskussionen. Im See selbst ankert an dieser Stelle der ehemals als Jugendfreizeitschiff genutzte Frachtkahn „Freibeuter“, der seit Herbst des Jahres von Aktivisten besetzt gehalten wird.
Im Wäldchen am Ufer campieren schon seit mehr als zwei Jahren zahlreiche Obdachlose in einer kleinen Zeltstadt. Hier soll in den nächsten Jahren mit Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro ein Wassererlebnispark gebaut werden. Auf den danebenliegenden Grundstücken an der Hauptstraße auf der Grenze zu Friedrichshain-Kreuzberg hat vor zig Jahren ein Investor die Grundstücke zwischen Ostkreuz und Uferpromenade vom Land Berlin erworben. Hier gammeln derzeit Berliner Altbauten in ruinösem Zustand vor sich hin. Die Bauanträge für Neubauten mit Eigentumswohnungen sind beim Bezirksamt eingereicht.
Und es gibt nicht wenige Nachbarn und auch Vertreter aus Landes- und Bezirkspolitik, die sich außer günstigem Mietwohnungsbau hier auch die Errichtung einer Grundschule wünschen. Eine Gemengelage, die genug Stoff für einige Bürgerveranstaltungen liefern könnte. Eigentlich war auch für den 12. Januar eine solche Informationsveranstaltung zum betreffenden Bebauungsplan XVII-4 Ostkreuz vorgesehen. „Leider konnte für das Podium nicht genügend kompetente Experten gewonnen werden, die neue Informationen zum Thema hätten geben können.
Deswegen haben wir die Veranstaltung verschoben“, sagt Professor Jürgen Hofmann (Die Linke), der den BVV-Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung und Mieterschutz in der BVV Lichtenberg leitet. Alternativ und ergänzend ruft nun eine Initiative gegen den Bebauungsplan Ostkreuz zu einer Demonstration unter dem Motto „Gegen den Ausverkauf der Stadt“ genau an diesem Termin auf. Der Demonstrationszug startet um 11 Uhr an der Max-Taut-Aula in der Lichtenberger Fischerstraße 36 und führt anschließend über Markgrafendamm und Stralauer Allee zur Warschauer Brücke.
Datum: 10. Januar 2019, Text und Bild: Stefan Bartylla