Berlin Pankow OT Heinersdorf, S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf auf dem geplanten Baugebiet Pankower Tor von Investor Krieger Berlin Pankow *** Berlin Pankow OT Heinersdorf S Pankow Heinersdorf station on the planned construction area Pankower Tor by Investor Krieger Berlin Pankow

Online-Dialog endet am 23. Dezember – Bürgerbeteiligung geht weiter.

Weit mehr als 100 Meinungen wurden bislang beim Online-Dialog zum Pankower Tor abgegeben. Eine davon kommt von einem User mit dem Titel RettetdieNeumannstraße: „Pankow ist (noch) ein grüner Bezirk“, schreibt er. Und weiter: „So soll es bleiben. Wenn schon gebaut werden muss, dann kann Herr Krieger ja seine Verbundenheit mit Pankow zeigen, indem er nicht alles zubetonieren lässt – eine Gartenstadt Pankow. Ein Baumarkt an der Autobahn ist ja noch ok. Aber ein riesiges Einkaufszentrum mit dem entsprechenden Autobesucher- und Lieferverkehr wäre für die jetzigen Anwohner besonders in der nördlichen Neumannstraße eine Zumutung. Dieses Straßenstück wird jetzt schon von unzähligen Autos und LKW als Umleitung für die zugestaute Prenzlauer Promenade missbraucht.“

Heftige Diskussion

Noch bis 23. Dezember haben Anwohner, potenzielle Nachbarn und andere interessierte Pankower die Möglichkeit, ihre Meinung zur Entwicklung des neuen Stadtquartiers zwischen S- und U-Bahnhof Pankow und der S-Bahnstation Heinersdorf zu äußern. Vier Themenbereiche stehen dabei zur Auswahl: Grün im Quartier, Einkaufen und Freizeit, Leben und Mobil im Quartier. Unter letzterem Punkt wird derzeit am heftigsten diskutiert, hier haben 47 Bürger ihre Meinung hinterlassen. Meinungen, die 116-mal bewertet wurden und 41 Kommentare herausforderten.

Einer der eifrigsten Diskutanten ist Dr. Dieter Bonitz. Er schreibt unter anderem: „Die Nutzung des Rades sollte konsequent mitgedacht werden. Und bei der Anlage der Radwege gleich überlegen, wo die direkten Luftlinienverbindungen zwischen den Zugangspunkten des Geländes liegen könnten. Fahrradständer mit Überdachung an den Hauseingängen, vor den Geschäften, an den ÖPNV-Haltestellen.“

Streit vorprogrammiert

Die verkehrstechnische Erschließung des neuen Stadtviertels scheint auch bei den Stadtplanern höchst umstritten. Und schon regt sich Widerstand gegen einige Pläne, die inzwischen bekannt geworden sind. So sollen sich in Zukunft die sowieso schon vielbefahrene Granitzstraße Autofahrer, Radler, Fußgänger und die Straßenbahn teilen. Anwohner befürchten, dass der Autoverkehr zwischen Berliner Straße und Prenzlauer Promenade sich dann einen Weg über die Kissingenstraße suchen und damit die Belastung im gleichnamigen Viertel in erheblichem Maße vergrößern würde.
Kieztour geplant.

Noch sind nicht alle Messen gesungen, sind die Planungen in vollem Gange. Nach Ende des Online-Dialogs wird in einem konkurrierenden Workshopverfahren ein städtebaulicher Masterplan für das Quartier entwickelt. Im Rahmen einer Auslobung werden ab Ende 2018 Stadtplaner und Architekten aufgefordert, entsprechende Entwürfe zu erarbeiten. Die ersten Zwischenergebnisse sollen im Frühjahr kommenden Jahres in einer Bürgerwerkstatt präsentiert werden. Außerdem ist eine Kieztour an verschiedenen Stationen in Pankow geplant, um über die Entwürfe zu diskutieren. Der Siegerplan wird im Sommer 2019 präsentiert.

Datum: 18. Dezember 2018 Text: Manfred Wolf Bild: imago/juergen ritter