Noch keine Entscheidung über Doppelnutzung der Schule.
Platzprobleme gibt es in der Allegro-Grundschule seit Jahren. Mit dem für das kommende Jahr geplanten Auszug der dort ebenfalls untergebrachten Volkshochschule (VHS) sollte die Situation für die Schüler besser werden. Erst Anfang Oktober kündigte Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) der Einrichtung deshalb frühzeitig. Doch die Entscheidung wurde wenige Tage später von Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel und Stadträtin Sabine Weißler (beide Grüne) zurückgenommen. Die CDU-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordert nun, den Mietvertrag mit der Volkshochschule trotzdem schnellstmöglich zu beenden, um die freiwerdenden Räume im kommenden Schuljahr den Schülern der Allegro-Grundschule zur Verfügung zu stellen. Das Bezirksamt aber dämpft die Hoffnungen von Fraktion und Eltern: „Eine Entscheidung, wann die VHS die vom Schulamt in der Allegro-Grundschule zur Verfügung gestellten Räume aufgeben wird, ist noch nicht gefallen“, heißt es in einer Stellungnahme. Die geltende Vereinbarung sehe eine Nutzung bis zum 31. Dezember 2020 vor. Eine vorzeitige Kündigung ist dabei zwar nicht vorgesehen. Dennoch würde das Bezirksamt prüfen, ob ein vorzeitiger Auszug möglich ist.
Steigende Schülerzahlen
Die VHS bietet in der Schule in der Lützowstraße unter anderem die gesetzlich vorgeschriebenen Integrationskurse an, für die zeitnah gleichwertige Ersatzräume gefunden werden müssten. Ohnehin sieht das Bezirksamt den von Eltern und dem Stadtteil-Forum Tiergarten Süd immer wieder kritisierten Platzmangel an der Schule weniger akut. „Im Vergleich zu anderen Grundschulen im Bezirk verfügt die Allegro-Grundschule nicht über zu wenige Räume. Im Gegenteil, einige Grundschulen im Bezirk werden dichter genutzt und erfreuen sich großer Beliebtheit“, so die offizielle Begründung. Dabei deuten aktuelle Anmeldezahlen und Prognosen für das Gebiet auf weiterhin steigende Schülerzahlen hin. Bereits jetzt fehlen im Einschulungsbereich der Allegro-Grundschule knapp 60 Schulplätze.
Sorge um Sicherheit
Eltern der Schulkinder kritisieren aber nicht nur den geringen Platz, der ihren Kindern durch die Doppelnutzung in der Grundschule zur Verfügung steht, sie sorgen sich auch um deren Sicherheit. Den Schutz der Kinder nehme das Bezirksamt sehr ernst, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. „Allerdings können auch Eltern und Schüler dazu beitragen, potentiell konflikthaltige Begegnungen zu vermeiden, indem sie sich daran halten, dass der Eingang zur Schule für Schüler nur über die Lützowstraße erfolgen soll und der Eingang über Pohlstraße den Erwachsenen vorbehalten ist“.
Eine Entscheidung über den Verbleib oder Umzug der VHS soll bis Jahresanfang 2019 fallen. Denkbar wäre ein Umzug in das Bildungs- und Kulturzentrum in der Turmstraße. Auch ein Vorschlag der Schulleitung, einen Modularen Ergänzungsbau (MEB) für die Volkshochschule auf dem benachbarten Bolzplatz in der Pohlstraße zu bauen, wird nun geprüft.
Datum: 2. Dezember 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Thinkstock/iStock/DONGSEON_KIM