Baustelle an der Kiefholzstraße sorgt für lange Umwege
Diese Einbahnstraße nervt gewaltig! Aus Richtung Neukölln kommend geht es seit Monaten auf der Kiefholzstraße völlig unvermittelt nicht mehr weiter. „Durchfahrt verboten“ signalisiert das Schild vor der Mega-Baustelle auf der Grenze zu Treptow. Hier wird derzeit für den 16. Streckenabschnitt der Autobahn A100 mächtig gebaggert und gebuddelt und seit 2015 entsteht der zukünftige Autobahnabschnitt nebst dem darunter gelegenen Pumpen- und Sammelraum für anfallendes Regenwasser.
Viel Betrieb vor Ort
Oberhalb der eigentlichen Baustelle gibt es das Planungs- und Betriebsgebäude und auch der neue Stahlbetonüberbau für die Brücke im Zuge der Kiefholzstraße wird an dieser Stelle gebaut. Und weil es für die Bauunternehmen hier so viel zu tun gibt, ist der Straßenverkehr auf der bestehenden Kiefholzstraße in besonderem Maße eingeschränkt. Und genau das kostet die Bewohner aus der Treptower und auch der Neuköllner Nachbarschaft mächtig Zeit und Nerven: Für die Sperrung auf einer Strecke von nur wenigen hundert Metern müssen Autofahrer nämlich Umwege von einigen Kilometern in Kauf nehmen.
Insbesondere die Nachbarn aus Baumschulenweg und dem Plänterwald sind von dieser Baustellen-Odyssee betroffen. „Das geht schon seit dem Sommer so“, berichtet Familienvater Jens Martinus aus dem Ortsteil Plänterwald. „Eigentlich haben wir zu der Kiefholz-Grundschule einen Fahrtweg von nur wenigen Minuten.
Durch die Umleitung vervielfacht sich diese Fahrzeit auf bis zu eine halbe Stunde, wenn wir unsere Tochter von der Schule abholen“, so Martinus. Auch der Weg zu den nahe gelegenen Supermärkten auf der anderen Seite der Baustelle ist seit Monaten nur sehr kompliziert zu erreichen. „Die Sperrung überraschte uns im Sommer völlig. Ankündigungen gab es hier in der Nachbarschaft nicht. Und für Ortsfremde ist diese Umleitung überhaupt nicht ausgeschildert.
Die böse Überraschung ist gerade bei diesen Autofahrern immer wieder besonders groß“, sagt Martinus, der die Strecke mehrmals am Tag passieren muss.
Ende in Sicht
Laut Senatsstelle für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist der Rückbau dieser Umfahrung ab Februar 2019 vorgesehen. „Da die zukünftige A 100 die Kiefholzstraße unterquert, muss eine Brücke als vierstegiger Plattenbalken mit einer Stützweite von rund 36 Metern errichtet werden“, heißt es in der Baubeschreibung zu diesem groß angelegten Teil-Projekt. Trotz so vieler Baubeteiligten läßt sich die Senatsverwaltung nun doch in die Karten gucken lassen, was die Beendigung der Umfahrung angeht. Auf Anfrage des Berliner Abendblattes bestätigte die Senatsverwaltung jetzt den baldigen Abbau der Umleitungsführung.
„Die Fahrbahn in Richtung City wird in wenigen Tagen über die neue Brücke geführt – jedoch weiterhin als Einbahnstraße. Die Richtungsfahrbahn Nord wird nach Anpassung der Geh- und Radwegbereiche voraussichtlich im Februar folgen. Dann kann die Einbahnstraßenregelung endgültig aufgehoben werden“, teilt Senatssprecher Jan Thomsen dazu mit.
Viele Vorteile bald nutzbar.
Neue Fahrbahn- /Geh-und Radwegoberflächen mit neuen Markierungen und eine verbesserte Anbindung an den Mergenthaler Ring ergeben sich nach Fertigstellung. Mit der vorlaufenden Beräumung angrenzender Grundstücke und alter Gewerbe verbessere sich zudem die Übersichtlichkeit in der allgemeinen Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer, teilt die Senatsstelle mit.
Datum 26. November, Text und Bild: Stefan Bartylla