Erneuter Erfolg im Spitzenspiel gegen TeBe.

Die aktuelle Bilanz des SV Lichtenberg 47 kann sich sehen lassen. Drei Punkte Vorsprung in der Meisterschaft, seit Mai des Jahres ohne Niederlage und gerade mal fünf Gegentore in den vergangenen 13 Partien dokumentieren es deutlich: Das Oberliga-Team der 47er ist in diesem Jahr stark wie nie zuvor. Jüngste Bestätigung holte sich die Elf Anfang November beim Spitzenspiel im Charlottenburger Mommsenstadion. In einer bärenstarken Partie rangen die Lichtenberger den Tennis-Borussen vor mehr als eintausend Zuschauern ein Unentschieden ab: Nachdem TeBe bereits in der zwanzigsten Minute mit 1:0 in Führung gegangen war, machte zwei Minuten vor Spielende Mittelfeld-As Maik Haubitz mit einem Distanzschuss den Ausgleich klar.

Ein Ergebnis, das sich für die Lichtenberger im Duell um die Tabellenführung zweifellos wie ein Sieg anfühlt. Der Beifall der rund hundert mitgereisten 47er-Fans war riesig.

Wirtschaftliche Herausforderungen

„Sportlich läuft alles wieder super“, freut sich 47er-Präsident Andreas Prüfer. Allein wirtschaftlich hapere es noch. Das Hans-Zoschke-Stadion, aber auch der Verein selbst wären im Moment nur wenig vorbereitet für die Aufgaben, die in der vierten Liga zu erwarten wären.

Finanzierungen für Flutlicht, separate Zuschauerbereiche für Heim- und Auswärtsfans sowie eine sanierte Umzäunung sind derzeit in der Umsetzung oder in der finalen Planung. Ab Liga vier nähert man sich zudem bereits deutlich den Profibedingungen. Es ist kein Geheimnis, dass in dieser Spielklasse bereits respektable Gehälter gezahlt werden und die Kader selbst in ihrer Marktwertsumme die Millionengrenze deutlich übersteigen. „Eigentlich stehen bei uns seit sechs Jahren alle Zeichen auf Aufstieg. Was bleibt, ist das wirtschaftliche Problem.

Jetzt haben wir die Vision, dass über den sportlichen Erfolg auch das wirtschaftliche Interesse folgt“, sagt Andreas Prüfer.

Mehr Reichweite notwendig

Der Vereinspräsident hofft, dass mit einem Aufstieg in die Regionalliga auch die Reichweite in Sachen Öffentlichkeit und damit auch das Interesse bei solventen Sponsoren steigen könnte. „Wir sind an dem Thema dran. Gut ist, dass wir jetzt einen Bürgermeister in Lichtenberg an der Seite haben, der unsere Idee eines Stadions als einen sportlichen Event-Ort teilt.“ In einer solchen Top-Arena könne man schließlich neben Liga-Fußball auch andere Top-Veranstaltungen anbieten, so Prüfer. „Ein Top-Stadion an einem guten Ort stünde dem Bezirk gut zu Gesicht“, lautet Prüfers Fazit.

Lichtenbergs sportliche Zukunft

Den rein sportlichen Erfolg hat Trainer Uwe Lehmann fest im Blick. „Wir haben tatsächlich in den vergangenen fünf Jahren eine Menge Arbeit investiert, und es macht uns jetzt auch stolz, an der Tabellenspitze mit einem Top-Team zu stehen. Faktisch und gefühlt haben wir das beste Team der vergangenen sechs Jahre“, sagt Lehmann und betont, wie wichtig es gewesen sei, den Stamm an Leistungsträgern in den vergangenen Jahren im Club zu halten. „Klar gab es für einige unserer Spieler attraktive Angebote von anderen Vereinen“, bestätigt er.

Auf die Frage nach der Perspektive hält der Coach den Ball weiterhin flach. „Die Puste muss jetzt erst einmal bis zur Winterpause reichen. Wenn es so eng bleibt, werden uns TeBe und andere Clubs wie Neustrelitz bestimmt das Leben noch schwer genug machen.“

Sollte Lichtenberg 47 dann tatsächlich den Aufstieg schaffen, könnte in der Oberliga Nord-Ost dennoch wieder ein Lichtenberger Team spielen: Der SV Sparta steht an der Tabellenspitze der Berlin-Liga. Mit einem beeindruckenden 8:0 Sieg beim SC Charlottenburg unterstrichen die Rot-Weißen ihre Aufstiegsambitionen Mitte November eindrucksvoll.

Datum: 17. November 2018, Bilder und Text: Stefan Bartylla