Umspannwerk wird an soziale Organisationen vermietet.
Der Großkonzern Google hat seine Pläne zur Eröffnung eines „Google-Campus für Start-ups“ im Umspannwerk an der Ohlauer Straße aufgegeben. Das stadtpolitische „No-Google-Campus-Bündnis“ begrüßt diese Entscheidung: „Wir werten diesen Rückzug als gemeinsamen Erfolg aller Initiativen, Bündnisse und Einzelpersonen im Kiez, die sich am Protest gegen den milliardenschweren Konzern beteiligt haben.“ Was die Verdichtung von Technologie- und Start-up-Wirtschaft in Wohngegenden betrifft, erhoffe sich das Bündnis nun eine öffentliche Debatte über deren Sozialverträglichkeit. Der Senat dürfe Wirtschaftspolitik nicht auf Kosten der verdrängungsbedrohten Wohn- und Gewerbemieter betreiben.
Das Umspannwerk hat Google nun als „Haus des sozialen Engagements“ an Betterplace und Karuna, zwei angesehene Organisationen im sozialen Bereich, vermietet. Dahinter vermutet das „No-Google-Bündnis“ einen cleveren Schachzug und ein Abhängigkeitsverhältnis der Initiativen zu Google: „Misstrauisch stimmt uns, dass Karuna und Betterplace eng an die diesjährige Ausgabe der ’Google Impact Challenge’, einer hauseigenen Förderung des Konzerns für zivilgesellschaftliche Projekte, angebunden sind.“ Interesse am Google-Campus in Spandau hat jüngst der dortige Baustadtrat Frank Bewig (CDU) in einem offenen Brief an Google bekundet.
Datum: 12. November 2018, Autor: red, Bild: google