Steffen Freiling Photography

Giraffen-Nachwuchs im Tierpark Berlin.

Ein Sturz von etwa zwei Metern während der Geburt – was sich zunächst erschreckend anhört, ist fester Bestandteil eines jeden Giraffenlebens. Denn Giraffen-Mütter stehen während der Geburt ihres Nachwuchses. So auch Rothschild-Giraffe Amalka (5), die am 3. November nach 467 Tagen Tragzeit ihr erstes Jungtier im Tierpark Berlin zur Welt brachte. Nachdem das knapp 1,82 Meter große Giraffen-Weibchen sicher im Stroh des Stalls „gelandet“ ist, musste es schnellstmöglich lernen, selbst stehen zu können. Nur so kommt das Jungtier an die lebensnotwendige Milch der Mutter.

Gefährdete Art

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Voraussichtlich acht Monate wird die kleine Giraffe von Amalka gesäugt, bevor sie sich ausschließlich fester Nahrung wie Heu, Blättern und Zweigen widmet. Wie für Giraffen typisch, ist Vater Jabulani nicht in die Aufzucht des Nachwuchses involviert. Mit einem Alter von ungefähr fünf Jahren sind Giraffen-Weibchen ausgewachsen und erreichen dann eine Höhe von bis zu 4,50 Meter. Seit 2016 befindet sich die Giraffe auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und gilt heute als gefährdet. „Durch große Lebensraumverluste, aber auch Wilderei, sind die Giraffenbestände in Afrika in den letzten 30 Jahren um rund 40 Prozent gesunken“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. „Zum Schutz der höchsten Säugetiere unserer Erde, unterstützen Zoo und Tierpark Berlin ein Artenschutzprojekt in Tansania, das unter anderem die Schulbildung vor Ort fördert. So soll die Bevölkerung für den Umweltschutz sensibilisiert werden.“ Eine Säule des Projekts ist darüber hinaus auch die genaue Beobachtung und Dokumentation der Giraffenpopulation, um weitere wirkungsvolle Schutzmaßnahmen für die Zukunft ableiten zu können.

Noch ohne Namen

Amalka und ihr Jungtier werden die ersten Tage ausschließlich im Stall verbringen. Sobald der Nachwuchs kräftig genug ist – voraussichtlich noch im November –, dürfen sie zum Rest der Herde und werden dann für die Tierpark-Besucher zu sehen sein. Auch im natürlichen Lebensraum bringen Giraffen-Mütter ihre Jungtiere abseits der Herde zur Welt. Neben Mutter Amalka, Jabulani und dem noch namenlosen Nachwuchs leben derzeit fünf weitere Rothschild-Giraffen im Tierpark Berlin. In den kommenden Wochen wird der Tierpark gemeinsam mit dem Paten der kompletten Giraffenherde, der Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE, einen Namen suchen.

Datum: 6. November 2018, Text: Redaktion, Bilder, Tierpark Berlin 2018