U5-Bauarbeiten: Traditionelle Prozession der Berg- und Tunnelbauer zu Ehren ihrer Schutzpatronin.

Die Tunnelarbeiten für den Lückenschluss der Linie U5 verlaufen bislang planmäßig. Anfang Dezember erst gab die verantwortliche Projektrealisierung GmbH U5 (PRG U5), eine Tochter der Berliner Verkehrsbetriebe, bekannt, dass der Rohbau des neuen Umsteigebahnhofs „Unter den Linden“ fertiggestellt wurde.

„An diesem U-Bahnhof können künftig Tausende Fahrgäste zwischen der U5 und der U6 umsteigen. Damit entstehen völlig neue Verbindungen, und unser Netz wird ab Ende 2020 noch leistungsfähiger“, so Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb der BVG. „Besonders freut uns, dass es für die Fahrgäste der U6 dank der guten Planung bereits seit Ende 2013 keine Einschränkungen durch die laufenden Bauarbeiten mehr gab.“

Im Zeitplan

Wacht auch über die Tunnelarbeiten der U5: die Heilige Barbara

Auch Ute Bonde, Geschäftsführerin Finanzen der PRG U5, ist zufrieden: „Mit diesem Schritt haben wir den Inbetriebnahme-Termin Ende 2020 weiter fest im Blick. Unser Dank gilt allen Beteiligten, vor allem den Bauleuten von Implenia.“ Das Bau- und Baudienstleistungsunternehmen aus der Schweiz ist für die Umsetzung der Baupläne zuständig. Für ein weiteres Vorankommen und die Sicherheit der Tunnelbauer sorgt der Überlieferung nach die heilige Barbara, die als Schutzpatronin der Berg- und Tunnelarbeiter gilt und die traditionell als Statue die Tunnelarbeiten bewacht.

Auch während des Projektes „Lückenschluss“ nahm die Barbarastatue bislang eine wichtige Rolle ein. Deren Segen wurde am Barbaratag nun an der U5-Baustelle „Museumsinsel“ erneuert, damit sie auch im kommenden Jahr ihren Schutz gewähren kann. Los ging es in der St. Marien-Kirche. Nach einer Prozession zur Baustelle am U-Bahnhof „Museumsinsel“ wurde die Statue an ihrem designierten Platz am Bahnhof platziert. Auch an diesem Teil der neuen U-Bahnstrecke wurden bereits die nötigen Vereisungsbohrungen abgeschlossen (das Abendblatt berichtete).

Mehr Verbindungen

Der „Lückenschluss U5“ führt die U5 mit der 2009 eröffneten U55 zusammen. Das Großprojekt der BVG umfasst 2,2 Kilometer Tunnel und drei neue U-Bahnhöfe zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor: Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden. Nach Fertigstellung des Rohbaus am Roten Rathaus im Jahr 2016 wird nun bereits der zweite U-Bahnhof im Rohbau fertig.

Die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke ist für das Jahr 2020 geplant. Dann können die Fahrgäste entweder vom Hauptbahnhof bis nach Hönow durchfahren oder am Umsteigebahnhof „Unter den Linden“ die Richtung wechseln. Mit der geplanten Unterbrechung im kommenden Jahr zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz hat die Verlängerung der U5 nichts zu tun. Grund dafür sind Stellwerks- und Bauarbeiten an den Gleisen und Tunneln. Betroffen sind von Januar bis April 2018 rund 80.000 Fahrgäste pro Tag.

Red/Kr, Bilder: imago/PEMAX, imago/Sven Simon