Mit der Ausstellung „Ara“ wird auf die Bedrohung der Papageienart aufmerksam gemacht.

Bunt und laut, intelligent und gesellig, stark und trotzdem sanftmütig – so zeichnen viele Menschen das Bild von den Papageien aus Südamerika. Was viele jedoch nicht wissen: Die beliebten Exoten sind vielfach stark bedroht. Deshalb zeigt das Museum für Naturkunde Berlin seit 23. Mai die Sonderausstellung „ARA“.

Umfangreiche Sammlung

„ARA rückt eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit in den Fokus: Was bedeutet nachhaltiger Naturschutz und verantwortungsbewusstes Handeln in einer sich ständig wandelnden, globalisierten Welt? Die Ausstellung zeigt alle 19 bekannten Ara-Arten. Durch seine große Sammlungen ist das Berliner Naturkundemuseum vermutlich die einzige Forschungsinstitution, die das kann“, so Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin.

Ernste Bedrohung

Wirken wie lebendig: Zwei
Hellrote Aras aus Südamerika

„Immer mehr Lebensraum geht durch Waldrodung und den Ausbau von Ackerbau und Viehzucht verloren. Damit teilen die Papageien das Schicksal vieler anderer Tier- und Pflanzenarten. Besonders der Soja-Anbau für die Futtermittelindustrie hat riesige Ausmaße angenommen und ist eine ernste Bedrohung für diese bemerkenswerten Vögel“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. Mit vielen Projekten soll diese Entwicklung gestoppt werden.

Ambitionierter Plan

Vor den Toren Berlins in Schöneiche findet sich eine Zuchtanlage, die Teil eines ambitionierten Plans ist: Den Spix-ara, derzeit seltenster Papagei der Welt, wieder zurück in die freie Wildbahn zu bringen. Der ACTP (Association for the Conservation of Threatened Parrots), ein deutscher Verein zum Erhalt bedrohter Papageien, ist einer von weltweit nur drei Partnern, die im Auftrag Brasiliens die in der freien Wildbahn ausgestorbenen Tiere züchten, um sie auszuwildern.

Für dieses Vorhaben wurde bereits eine 2.700 Hektar große Fläche im verbleibenden, ursprünglichen Lebensraum der Spix.aras in der Caatinga-Region in Brasilien mit privaten Spendengeldern gesichert. Besucher können per Live-Webcam einen Blick in die Bruthöhlen der Spixaras werfen.

Neue Erkenntnisse

Vom Amazonas bis zum Polarkreis, von Humboldts Forschungsreisen bis in die Gegenwart – die Sammlungen des Museums für Naturkunde Berlin werden seit Jahrhunderten von Naturwissenschaftlern aus der ganzen Welt zusammengetragen und bieten Forschern die Grundlage, um neue Erkenntnisse über die Vielfalt des Lebens zu gewinnen. Die Vogelsammlung des Naturkundemuseums ist mit etwa 200.000 Objekten die größte in Deutschland und wird aufgrund ihres Artenreichtums und ihrer kulturhistorischen Bedeutung zu den wichtigsten ornithologischen Sammlungen weltweit gezählt. Mit einer ungewöhnlichen Inszenierung bringt das Museum einen Hauch von Südamerika nach Berlin.

Red., Bild: eventfotografie.de