Straßenbau: Fünf Millionen Euro werden in diesem Jahr für die Straßen im Bezirk verbaut.

Autofahrer, aber auch Fußgänger und Radfahrer im Bezirk wissen es: In Marzahn und in Hellersdorf ist kaum ein Straßenbelag in intaktem Zustand. Eine Tatsache, die auch der lokalen Bezirkspolitik bekannt ist. „Das Qualitätsniveau ist aufgrund der jahrzehntelangen Unterausstattung mit Unterhaltungs- und Investitionsmitteln eher mittelmäßig bis sehr schlecht“, sagt Stadtrat Johannes Martin (CDU), der bestätigt, dass der Bezirk mit Sicherheit einen der größten Investitionsbedarfe beim Straßenbau im Berliner Vergleich hat.

Zwei Tempolimits

Längerfristig angelegte Tempoeinschränkungen aufgrund von Fahrbahnschäden gibt es dennoch derzeit nur in der Heerstraße und in der Cecilienstraße. Hier wurde das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer gesetzt. „Die Heerstraße konnte zeitweise nicht instandgesetzt werden, weil sie als Umleitungsstrecke während des Neubaus der Zimmermannstraßenbrücke benötigt wurde. Zwischenzeitlich wurden Reparaturen ausgeführt, mit denen jedoch noch nicht alle Schäden beseitigt werden konnten. In der Cecilienstraße wurden im vergangenen Jahr bereits Reparaturen ausgeführt. Diese Arbeiten werden ab dem Frühjahr fortgesetzt“, nennt Martin den Stand der Dinge zu diesen beiden „Straßenbremsen“, die bereits Thema in einer kleinen Anfrage der Abgeordneten Karin Vogel (CDU) Mitte Januar waren.

Der Basisbedarf

Grundsätzlich gäbe es aber an vielen anderen Stellen im Marzahn-Hellersdorfer Straßennetz noch eine Menge zu tun. „Das Budget für die Straßenunterhaltung einschließlich des senatsfinanzierten Sonderprogramms Straßeninstandsetzung, das sogenannte Schlaglochprogramm, liegt in diesem Jahr bei rund 5 Millionen Euro“, erklärt Martin, dessen Behörde ausgerechnet hat, dass jährlich etwa 8 bis 11 Millionen Euro notwendig wären, um auch großflächige Instandsetzungen im Bezirksgebiet durchführen zu können. „Unsere dringendsten Bedarfe liegen zur Zeit an der B1/5, am Blumberger Damm, der Gülzower Straße, der Hellersdorfer Straße, der Hönower Straße, in der Chemnitzer Straße, der Köpenicker Straße, der Landsberger Allee und der Märkischen Allee“, nennt der Stadtrat seinen üppig bestückten Mängelkatalog. Die Aufgabe scheint gewaltig und sei auch trotz Schöpfung aller in den vergangenen Jahren zur Verfügung stehenden Mittel nicht entschieden abgebaut worden. „Wir haben im Sonderprogramm für die Straßeninstandsetzung sogar regelmäßig die von anderen Bezirken nicht verausgabten Mittel zusätzlich zu den eigenen Mitteln akquiriert“, erläutert Johannes Martin die Arbeit seines Amtsvorgängers Christian Graeff (CDU). Obwohl die Ausrichtung der IGA mit ihren vielen Besuchern in diesem Jahr einen denkbar ungünstigen Rahmen für solche Straßenbauarbeiten bieten dürfte, kann der Stadtrat die damit verbundenen Einschränkungen auch für das Jahr 2017 nicht ausschließen.

Stefan Bartylla, Bild: Archiv / Anne Langert